Irohat

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GeGGi
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Irohat

Beitrag von GeGGi »

Also ich hab mal eine Geschichte begonnen, aber nur sehr wenige Leser gehabt.
Nja ich starte mal einen neuen Versuch... Ehrliche Kritik ist erwünscht. Ich vertrag das^^

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Kapitel 1

Jagzott lief und lief. Für die Verhältnisse eines Zwerges war er sehr schnell. Das war auch der Grund wieso er diesen Auftrag bekommen hatte. Er erinnerte sich zurück an die Zeit bevor er nun hier auf der Flucht war.

Eines Tages rief der König aller Zwerge die im Gebirge Ahgnor lebten eine Zwergenrats-versammlung ein. Jagzotts Vater war ein angesehener Zwerg im Rat. Zusammen mit den elf anderen Ratsmitgliedern hat er sich am großen marmornen Tisch versammelt. Alle Zwerge knieten sich auf den Boden und neigten ihre Häupter als der Zwergenkönig die Halle betrat.
Der König war sehr alt. Beim Gehen stützte er sich auf sein Zepter und sein grauer Bart war so lang, dass er fast bis zum Boden reichte. Seine Stirn durchteilten tiefe Falten und Die dunkelbraunen Augen unter seinen dichten, grauen Augenbrauen glänzten matt.
„Dankeschön. Ihr dürft euch setzten.“ Die Ratsmitglieder setzten sich wieder auf ihre Stühle. Die Stühle waren direkt aus dem Boden herausgemeißelt und reichlich verziert. Der Stuhl des Königs war fast doppelt so groß als der König selbst und seine Verziehrungen ließen alle anderen erblassen. An den Armlehnen waren Efeuranken in den Stein gemeißelt, die sich über den ganzen Stuhl ausbreiteten und über dem Haupt des Königs zu einer Krone vereinigten. Die Efeukrone war mit den verschiedensten Edelsteinen besetzt. Rubine, Diamanten, Smaragde, Saphire, Amethyste und noch viele mehr. Im schwachen Lichtschein, der aus einem kleinen Loch in der Mitte der Decke kam, glänzten die Steine wunderschön und verteilten das Licht in alle Richtungen.
Der Zwergenkönig erhob seine Stimme. „Ihr sucht bestimmt den Grund weshalb ich diese Ratsversammlung abhalte. Ich werde euch nun nicht mehr auf die Folter spannen. Es geht wiederum um Irohat.“ Irohat war ein Magier der sich im Süden des Landes niedergelassen hat.
Igbur, der Clanoberhaupt des Clans Ökh, der Clan in denen die meisten Zwergenkrieger waren, meldete sich zu Wort. „Eure Majestät, was hat dieses Schwein von Zauberer wieder verbrochen?“
„Er sammelt seine Truppen.“
Wieder war es Igbur der das Wort ergriff. „Na soll er doch. Meine Zwergenkrieger und ich werden ihn alt aussehen lassen.“
„Nein. Seine Streitmacht ist nahezu unbegreiflich groß. Niemand weiß woher er so viele Kreaturen hat. “
Diesmal war es Jagzotts Vater der sich meldete. „Und wenn wir alle Zwergentruppen verwenden? Wir könnten uns mit den Zwergen aus dem westlichen Gebirge vereinen und somit diesem Zauberer den Garaus machen“ Der Zwergenkönigs senkte den Blick. „Das wird nicht reichen. “
Igbur sprang auf und schrie empört. „Aber dass ist unmöglich! Niemand kann alleine so viele Einheiten befehlen! Es muss doch Aufstände geben! Keiner vertraut so leichtfertig einem Magier sein Leben an.“
„Vielleicht hat er sie sich mit einem Zauber gefügig gemacht?“ Es war die Clanoberhaupt des Clans der Diamantschleifer der fragte.
„Das wäre so gut wie nicht möglich. Wenn er soviel Magie besäße würde er uns allein durch einen Zauber alle auslöschen können.“
„Was soll’s. Keiner weiß gegen wen er seine Streitmacht führen will. Jedes Volk in diesem Land ist sein Feind.“ sagte Igbur.
„Du hast recht Igbur. Aber wenn er gegen uns ist, müssen wir vorbereitet sein. Die Elfen sind nahezu unbesiegbar wegen ihres Geschicks und ihres hohen Intellekts. Ich denke nicht dass Irohat seinen Streitzug zuerst gegen sie führen wird. Mein Spion hat nicht herausfinden können was Irohat genau vorhat. Deswegen werden wir Trupps losschicken. Die schnellsten, stärksten und intelligentesten Zwerge werden gesamt 5 Gruppen bilden die sich im ganzen Land aufteilen und Irohat ausspionieren.“

Hinter Jagzott ergellte ein furchteinflößender Schrei. Jagzott gehörte zu den Schnellsten der Zwerge. Ihm mangelte es aber weder an Intelligenz noch an Stärke. Die Orkhorde war nicht mehr weit entfernt. Den Rest seiner Gruppe hatten sie schon längst getötet. Seine Gruppe wurde überraschend angegriffen, viele der Zwerge noch im Schlaf ermordet. Er hatte glücklicherweise noch aus dem Lager flüchten können. Der Zwerg hoffte bald in eine Stadt oder ein Dorf zu gelangen, wo es sicherer war.
Um schneller laufen zu können nahm er seine Kriegsaxt aus dem Gürtel und schleuderte sie kurzerhand gegen einen Baum. Klirrend grub sich die Schneide in die Rinde. Wenn die Orks ihn einholen würden, hätte er sowieso nicht die geringste Chance gegen sie. Es waren einfach viel zu viele.
Jagzott stolperte über eine Wurzel und fiel kopfüber auf den Waldboden. Schnell versuchte er sich aufzurappeln, doch es war zu spät. Die Orks hatten ihn eingeholt. Jagzott roch ihren fauligen Atem und ihre dreckigen Leiber. Übelkeit überkam ihn. Ihre scheußlichen braungrünen Fratzen starrten ihn an. Sie schnitten ihm alle Fluchtwege ab. Einer der Orks, wahrscheinlich ihr Anführer, was Jagzott an seiner teuren Rüstung erkannte, beugte sich über Jagzott. Er war fast einen Kopf größer als die anderen und sehr muskulös gebaut.
„Sieh an. Sieh an. Ein kleiner Gnom.“
„Ich bin ein Zwerg!“ sagte Jagzott stur und spuckte dem Ork ins Gesicht. Es war ihm wichtig in Würde zu sterben. Und als Zwerg, nicht als kleiner Gnom.
„Es ist mir egal wer oder was du bist.“
Einer der anderen Orks rief dem Anführer etwas in einer anderen Sprache zu. Der Anführer gab in der gleichen Sprache eine Antwort. Jetzt erst bemerkte Jagzott, dass der Ork mit ihm zwergisch gesprochen hat. Er wollte ihn mit dem Wort Gnom nur beleidigen.
„Erstaunlich, dass ein Ork fließend zwergisch spricht.“
„Ich bin Vöif. Einer der gelehrtesten Orks die es gibt.“
„Noch erstaunlicher, dass es Gelehrte unter euch gibt.“
„Halts Maul.“
„Ich hätte eine Frage. Wieso hast du mich nicht schon getötet?
„Mein Gebieter hat es mir verboten.“
„Wieso hast du dann meine Gefährten getötet, Madenbrut!“ Jagzott war wütend. Der Ork schlug im kraftvoll ins Gesicht. Jagzott begann aus der Nase zu bluten.
„Mein Meister sagte wir sollten ihm einen von jedem Zwergentrupp bringen.“
Die Zwergentrupps. Sie wussten davon. Aber wieso?
„Und ich bin euer Auserwählter, oder was? Was würdet ihr tun wenn ich euch entkommen wäre? Ihr habt töricht gehandelt.“ Wieder ein Schlag. Mitten ins Gesicht. Das Blut rann aus Jagzotts Mund.
„Aber wir haben dich gefangen, Kleiner. Und jetzt bringen wir dich zu meinem Meister.“
„Dem werde ich aber gar nicht gefallen. Ich bin keiner von den Zwergentrupps. Ich bin nur ein Händler. Auf meinem Weg zur Elfenstadt bin ich diesen tapferen Kriegern begegnet. Da sie das gleiche Ziel hatten habe ich sie begleitet.“
Der nächste Schlag. Diesmal in die Magengegend. „Lüg nicht. Wir haben keine Handelsgüter gefunden. Du bist kein Händler. Noch eine Lüge und ich werde dir die Zunge herausschneiden.“
Zuletzt geändert von GeGGi am So 25. Okt 2009, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Irohat

Beitrag von Misha »

nja der Anfang ist etwas sehr wie die Zwerge, aber später wirds lustig, schreib einfach mal weiter, mit den wenigen Kommis musst du klarkommen-.-
Ich hatte in der CMC über 300 Zugriffe aber nur 20 Kommis von denen die meisten die Fortsetzungen von MIR waren...
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GeGGi
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Re: Irohat

Beitrag von GeGGi »

Danke, dass du meine Geschichte liest. ich hoffe du liest auch weiter
Ich hab sie auch schon in der CMC veröffentlicht. Soweit ich sie jetzt schon gepostet habe ist ungefähr ein drittel von dem dass ich bis jetzt geschrieben habe.



Mist. Der Ork war intelligenter als Jagzott gedacht hatte. „Ich bin kein normaler Händler. Eher mehr so was wie ein Söldner. Ich bin ein Schamane. Man engagiert mich wenn man magische Hilfe braucht.“
„Du lügst! Beweise es. Kragg hier hat einen gebrochenen Arm. Heile ihn mit deinen Zauberkräften.“ Er rief einen Ork zu sich in die Mitte, der eine schlecht angebrachte Schiene am linken Arm trug. Das musste Kragg sein.
„O.K. O.K. Ich habe gelogen.“ gestand Jagzott.
Sofort zog der Orkanführer einen Dolch.
„Warte! Wenn du mir die Zunge herausschneidest, wie kann ich deinem Meister dann von den Zwergentrupps berichten.“
„Das lass mal meine Sache sein.“ Sagte der Ork. Er packte Jagzott am Hals und Schnitt ihm mit einem Schnitt die Zunge ab. Das kleine Stückchen blutendes Fleisch fiel zu Boden. Der Schmerz war beinahe unerträglich. Blut rann Jagzott die Kehle hinunter. Er wurde zum Heiler der Orks gebracht, der ihn so versorgte, dass er nicht verblutete.

Ganze drei Tage marschierte Jagzott mit der Orkhorde weiter. Er konnte nicht einschätzen in welche Richtung sie gingen, denn die Orks hatten ihm die Augen und Hände verbunden. Er vermutete dass sie ihn direkt zu Irohat bringen würden, oder zumindest zu seiner rechten Hand, dem Troll Gowu. Dem Zwerg knurrte der Magen. Er hatte die ganze Zeit über nichts zu essen bekommen. Dreimal täglich wurde sein Trinkbeutel mit Wasser angefüllt. Das reichte zum überleben. Wieder einmal nahm er einen Schluck aus seinem Beutel. Auf seiner Zunge hatte sich eine dicke, gelbgrüne Eiterkruste gebildet. Das Schlucken schmerzte ihn.
Plötzlich war einige Meter links von Jagzott ein Rascheln zu hören. Es dauerte nur einige Sekunden lang an, aber da er seit drei Tagen diese verdammte Augenbinde trug, waren sein Gehör und Geruchssinn besser denn je. Keiner der Orks vernahm das Geräusch.
Ein Knurren war zu hören und ein riesiger Wolf sprang einen der Orks an. Überrascht fiel der Ork zu Boden. Sofort war ein zweiter da und biss dem Ork in den Arm. Der Ork zog sein Messer und stach einem der Wölfe ins Genick. Ein kurzes Winseln war zu hören und der Wolf war tot. Sekundenschnell zog der Ork sein Messer aus dem toten Leib und stach dem zweiten Wolf, der inzwischen seinen Arm halb durchgebissen hatte in den Magen. Winselnd rannte er davon, eine dunkelrote Blutspur hinter sich herziehend. Jagzott bekam von all dem nichts mit. Er wollte Fragen was passiert sei, aber er gab nur ein schmerzerfülltes Lallen von sich.
Am Ende des Tages hörten sie auf zu marschieren und schlugen ihr Lager auf. Einer der Orks, vermutlich wieder ihr Anführer, denn bisher hatte der Zwerg nur ihn zwergisch sprechen hören, teilte Jagzott mit, dass sie in weniger als zwei Tagen ankommen würden. Dass war eine erstaunlich kurze Zeit für den Weg zu Irohat. Außerdem waren sie noch immer im Wald. Irohat lebte in der Nähe eines Vulkans, wo keine Bäume waren. Außer ein paar Obstplantagen hatte der Zauberer alles ausroden lassen. Vielleicht gingen sie einen anderen Weg zu ihm, aber so ganz wollte es Jagzott nicht glauben. Als ihr Lager fast aufgerichtet war, hörte man wieder ein Rascheln. Dieses Mal war es leiser und weiter entfernt.
„Verdammte Wölfe“, ergärte sich der Anführer. Jagzott wusste immer noch nicht seinen Namen. Aber wenigstens erfuhr er so was vor einigen Stunden passiert war. Das ganze Orklager wurde still, nur ein leises Surren war zu hören. Es hörte sich fast wie ein Pfeil an, der durch die Luft flog. Als das Summen abrupt aufhörte und mit einem Aufschrei endete, wusste Jagzott, dass es ein Pfeil war. Ihr Lager wird gerade überfallen. Immer mehr Pfeile surrten durch die Luft, sie alle trafen. Anweisungen wurden herumgeschrien. Das Surren kam von Überall. Ihre Gegner mussten sie umkreist haben. Jagzott schätzte die Gegner auf ungefähr vier oder fünf Leute. Dass keiner der Orks im Wald einen Gegner ausmachen konnte machte sie aber überlegen. Ein Ork wollte in den Wald flüchten, wurde aber bevor er das Lager verlassen hatte getroffen. Die übrig gebliebenen Ungeheuer bildeten einen Kreis, während sie immer wieder von Pfeilen getroffen wurden.
Der Anführer schrie: „Zeigt euch, und wir werden euch töten. Mann gegen Mann.“
Die kräftige, stolze Stimme einer Frau antwortete: „Wer sagt dass ihr es mit Männern zu tun habt.“ Die Orks blickten wild um sich. Die Stimme schien aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen. Das war furchteinflößend. Suchend blickte sich der Orkanführer um.
„Ihr könnt nach links schauen, nach rechts schauen, doch ihr werdet mich nicht sehen. Ihr lebt in großer Gefahr diese Nacht. Das Orkblut wird fließen.“
Mittlerweile war nur noch der Anführer am Leben. Mit einem einzigen, letzten Pfeil starb auch er.

Zuerst dachte Jagzott, nun wäre es auch mit seinem Leben vorbei, doch er hörte kein Pfeilsur-ren mehr. Es war still. Man hörte nur die Geräusche des Waldes. Das leise Rascheln des Lau-bes im Wind.
Jagzott hörte die unheimliche Stimme plötzlich direkt vor sich: „Keine Sorge ich tu dir nichts. Ich werde nur deine Fesseln durchschneiden, aber lauf nicht davon, Zwerg.“ Er spürte eine kalte, sehr kurze Klinge an seinen Handgelenken. Ein kurzer Schnitt und das Seil war durch-trennt. Sofort nahm Jagzott seine Augenbinde ab. Was er vor sich sah wollte er einfach nicht glauben. Vor ihm stand eine Elfe. Sie hatte langes, rotbraunes Haar, das sie zu einem Zopf geflochten hat. Ihre grünbraunen Augen waren leicht schräg gestellt und von dichten Wim-pern umgeben. Sie trug einen Lederwams und einen Kurzen Lederrock. An ihren linken Arm war ein Handschoner angebracht. Sie hatte sich einen Köcher umgehängt und in der Hand hielt sie einen Bogen aus dunklem Holz; ein Pfeil lag auf der Sehne. Sie hatte eine unfreundli-che Miene aufgesetzt.
Streng fragte sie: „Wie ist dein Name, und in wessen Auftrag bist du hier?“ Sie erhielt natür-lich keine Antwort.
„Sprich, Zwerg.“ fuhr sie wütend nach. Auch sie sprach zwergisch. Jagzott öffnete den Mund soweit, dass sie den restlichen Stummel seiner Zunge sehen konnte.
„Oh, das sieht schmerzhaft aus. Ich werde dich zu einem Heiler bringen. Mein Name ist Za-dora. Jagzott nickte. Gemeinsam wanderten sie los. Der Zwerg war noch immer völlig orien-tierungslos. Was für einen Zwerg im Wald auch ohne einen Dreitagesmarsch mit Augenbinde kein kleines Problem wäre. Zadora musste immer wieder warten, da ihre Beine viel länger als Jagzotts waren. Auch sie sprach auf dem Weg kein einziges Wort.
Die ganze Nacht gingen sie, ohne eine Pause zu machen durch. Der Zwerg musste schon bei den ersten Sonnenstrahlen die Augen zukneifen, weil er das Licht nicht mehr gewöhnt war. Bald erkannte er die ersten Ausläufer der Elfenstadt. Vereinzelt waren Häuser in den Bäumen und immer wieder kamen sie an Wachposten vorbei. An einem der Wachposten blieb Zadora stehen.
Ein großer Elf, er sah jünger als Zadora aus grüßte sie. „Hallo Zadora. Was hast du den da mitgebracht?“ Zadora übersetzte für ihn. Wütend schnaubte Jagzott. Wenn er seine Zunge noch hätte, würde er dem Elf mal gehörig die Meinung sagen.
„Das ist ein Zwerg. Eine kleine Horde Orks hatte ihn gefangen genommen und ihm die Zunge herausgeschnitten. Ich habe die Orks getötet; und ihn zu dir mitgebracht damit du seine Zunge versorgen kannst.“ Sie sah liebevoll auf den Zwerg herab. Hatte sie all die Orks alleine getö-tet? Jagzott hatte keine Verbündeten gesehen. Zadora hatte keine Vorurteile, das hatte sie sich in jungem Alter abgewöhnt. Jedes Lebewesen war für sie gleichgültig, außer wenn es Verbre-chen begangen hatte. Sie hätte die Orks nicht getötet wenn sie keinen Gefangenen gehabt hät-ten. Der Elf vom Wachposten war da anders. Zwerge und Elfen vertragen sich nicht. Das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben. In seinen Augen waren Zwerge ein streit- und rachsüchtiges, viel zu stolzes Volk. Aber er war Zadora noch einen Gefallen schul-dig. Für sie hätte er sogar einen Ork versorgt. Mit einem kurzen Handzeichen bat er beide herein. Das kleine Gebäude war vollständig aus Holz. Keine Verstärkungen aus Metall oder Stein. Der Posten war nicht besonders groß. In der Mitte des Gebäudes stand ein kleiner Tisch und daneben zwei Stühle aus dunklem Holz. In der Ecke war ein kleines Feldbett; ein weißes Kissen lag darauf, die Decke war zusammengefaltet unter dem Bett. Es sah aus als hätte noch nie jemand in diesem Bett geschlafen. Gegenüber davon war ein Waffenschrank. Zwei Bögen und etliche Messer und Schwerte waren darin. Der Schrank hatte zwei Laden. Wahrscheinlich waren Pfeile darin. Der Elf vom Wachposten wechselte ein paar Worte mit Zadora.
Zadora wandte sich an Jagzott: „Ich habe mit Liotaar abgemacht in deiner Nähe nur zwer-gisch zu Sprechen. Du sollst an den Gesprächen teilhaben können. Kannst du schreiben?“
Jagzott nickte einmal. Liotaar holte Pergament und eine Feder und überreicht beides Jagzott.
„Erzähl uns was dich hierher führt und was die Orks mit dir vorhatten.“ Auch er hatte mitt-lerweile auf die Sprache der Zwerge gewechselt. Langsam fing Jagzott an zu schreiben. Auch wenn er ein sonst sehr intelligenter Zwerg war, konnte er dennoch nicht gut schreiben. Die Linien waren so verschnörkelt, dass Zadora und Liotaar sich sehr schwer taten sie zu entzif-fern. Er schrieb, dass er im Auftrag des Zwergenkönigs aus dem Gebirge Ahgnor unterwegs war. Genaueres von seinem Auftrag verriet er nicht. Er traute den Elfen nicht. Auch wenn sie ihm das Leben gerettet haben. Es blieben Elfen. Trotzdem war er ihnen sehr dankbar. Er schrieb vom Überfall der Orks und dass sie vorhatten ihn zu Irohat zu bringen. Jetzt sah Zado-ra überrascht auf.
„Zu Irohat? Das glaube ich nicht. Der Magier lebt weit südwestlich von hier. Bist du dir dabei sicher?“, verunsichert schaute sie auf Jagzott herab. Schnell schrieb der Zwerg dass sie ihm nicht verraten hatten zu wem sie ihn bringen aber er stark Irohat vermutet hat. Da die Orks erzählten dass er ihren Meister auch ohne Zunge noch alles verraten würde, was dieser wissen wolle. Wer, außer einem Zauberer, kann so etwas vollbringen. Alle bekannten Zauberer gaben sich nicht mit Orks ab. Nur Irohat, der Verräter unter ihnen tat dies.
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Re: Irohat

Beitrag von Misha »

hmm ich glaub bis jetzt stark dass ich dabei bleib ;)
n paar Fehler sind drin (besonders welche mit bindestrichen... die sind im Deutschen ja fast nie dabei...)
aber sonst lässt es sich sehr leicht lesen... das versuch ich immer noch zu lernen ;)
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GeGGi
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Re: Irohat

Beitrag von GeGGi »

Die Bindestriche sind wegen der Automatischen Silbentrennung im Word. (Also im Word sind das die Wörter die am Rand abgetrennt werden) Ich werd die aber jetzt immer löschen bevor ich einen Teil veröffentliche. Das ist der letzte der noch mit Strichen kommt^^
sooo, jetzt muss ich dann auch mal n bisschen weiterschreiben^^


„Das ist merkwürdig. Aber es ist nicht die Zeit um zu grübeln. Jetzt muss ich dich verarzten, Jagzott. “, Liotaar ging zum Schrank und öffnete die Lade. Sie beinhaltete viele Fläschchen mit Tränken, einige Binden und ein Sammelsurium an verschiedensten Kräutern. In einer der hinteren Ecken lag ein kleiner Kessel zum Aufkochen der Kräuter. Der Elf nahm eines der Fläschchen, eine handvoll Kräuter und den Kessel heraus. An einem kleinen Kreis in der Ecke des Raumes, der mit Steinen umgeben war, entfachte er ein Feuer. Er nahm seinen Trink-schlauch vom Rücken und füllte das Wasser daraus in den Kessel. Als das Feuer groß genug war hing er den Kessel die dafür vorgesehen Halterung. Während das Wasser darin langsam zu Kochen begann wandte er sich an Jagzott.
„Der Tee wird den Schmerz lindern. Lass mich deine Zunge mal genauer ansehen.“ Jagzott öffnete den Mund. Liotaar kam näher und betrachte den Stummel sorgfältig. Er öffnete das Fläschchen und träufelte ein paar Tropfen des dickflüssigen Saftes auf die Wunde. Der Zwerg stöhnte auf und weil er dabei die Zunge bewegte verschlimmerte sich der Schmerz noch.
„Sie haben dir nur die Zungenspitze abgeschnitten. Vielleicht kannst du später wieder spre-chen.“ Freude überkam Jagzott. Seine Mine erhellte sich sofort und er war dem Elf sehr dank-bar. Das Freudengefühl linderte den Schmerz sehr.
Es wurde ruhig. Keiner der Elfen sprach ein Wort. Das gab Jagzott Zeit zum nachdenken. Zuerst dachte er an die jüngsten Geschehnisse. Die Reise, der Orküberfall, seine Rettung und an Liotaar. Was hatte Irohat nur vor? Wieso sammelt er seine Streitkräfte? Zu wem wollten die Orks ihn bringen? Wieso hat Zadora ihm geholfen? Und wieso Liotaar?
Eine Bewegung lies ihn aus seinen Gedanken auffahren. Liotaar war aufgestanden um den Tee vom Feuer zu nehmen. Er nahm einen Becher und goss die immer noch kochend heiße Flüssigkeit hinein. Einige der Kräuter blieben im Kessel zurück, aber mindestens die Hälfte rutschte in den Becher hinein. Er reichte Jagzott den Becher und warnte ihn, dass der Tee sehr heiß sei. Nickend bedankte sich Jagzott, trank aber noch keinen Schluck.
„So, da du jetzt versorgt bist will ich noch mal über die Orks reden. Zu Irohat wollten sie dich sicherlich nicht bringen.“ redete Zadora auf Jagzott ein. Sie überreichte Jagzott wieder alle Schreibutensilien. Als er einige Sekunden lang immer noch nichts schrieb, sprach sie einfach weiter.
„Du musst mir verraten was das für ein Auftrag war in dem du und deine Gefährten angegrif-fen wurdet. Ihr wolltet Irohat ausspionieren, oder?“ Jagzott nahm die Feder und schrieb, dass sie Irohat ausspionieren wollten weil er seine Truppen grundlos sammelt.
„Er sammelt seine Truppen? Das wusste ich nicht. Es muss der Königin berichtet wer-den.“ Ihr Gesichtsausdruck wechselte von neugierig auf erschrocken, „Haben die Orks ir-gendetwas gesagt wohin sie wollen?“
Jagzott schrieb nur ein einziges Wort auf den Zettel. Nein. Zadora hatte schon die nächste Frage auf den Lippen als sie von einem Kratzen unterbrochen wurde. Der Zwerg hörte es auch. Es kam von der Tür. Zadora nahm ihren Bogen und spannte einen Pfeil ein. Liotaar schlich zur Tür, wartete bis Zadora gezielt hatte und öffnete sie mit einem Ruck. Sofort kam das Tier mit einem röchelnden Sprung in den Raum. Es lief direkt auf Zadora zu. Sie schoss ihren Pfeil einfach nicht ab. Stattdessen nahm sie ihn von der Sehne und legte Bogen und Pfeil auf den Tisch. Jagzott erkannte, dass es ein Wolf war. Er zog eine dicke Blutspur hinter sich her. Winselnd und röchelnd war er nun bei Zadora angelangt.
„Er hat eine große Wunde in der Magengegend und muss genäht werden.“ wandte sie sich nach einer kurzen Untersuchung an Liotaar. Der ging zu seinem Schrank und öffnete die zweite Lade. Jagzott wusste nicht, wofür die meisten der Werkzeuge waren, aber sie waren sicher zu medizinischen Zwecken. Er nahm einen seltsam aussehenden Faden und eine Nadel heraus. Was er jetzt tat überraschte Jagzott. Er schlug dem Wolf mit der Faust fest auf den Schädel. Der Wolf fiel bewusstlos zu Boden. Der Elf nahm hob den Tierkörper mit beiden Armen an und legte ihn auf das Bett, in dem vorhin Jagzott geschlafen hatte und begann die Wunde zuzunähen. Der Zwerg erinnerte sich, dass die Orktruppe von Wölfen überfallen wor-den war. Das könnte einer davon sein. Sofort schrieb er das auf. Als er fertig war hob er das Papier hoch und zeigte es in Richtung Zadora, damit sie ihn bemerkte. Zadora las.
„Das ist gut möglich. Die Wunde sieht einer Stichwunde sehr ähnlich. Aber es sind Hunde, kein Wölfe. Es sind die Hunde der Königin.“ Für Hunde waren sie aber sehr angriffslustig und groß dachte Jagzott. Aber das wird wohl seine Gründe haben.
„Wir werden zur Königin aufbrechen. Du musst ihr von Irohat berichten.“ meinte Zadora ent-schlossen. Wieder schrieb Jagzott nur ein Wort auf den Zettel. Nein. Er hatte keine Lust, zur Elfenkönigin zu gehen. Er mochte Elfen so schon nicht, da musste er nicht noch extra zu ihrer übereitlen Königin gehen. Er wollte zurück ins Gebirge. Zurück zu seiner Familie. Liotaar hatte ihn verarztet und dafür war er dankbar, aber jetzt war die Zeit um nach Hause zurückzu-kehren und seinem König von den Ereignissen zu berichten.
„Nein? Ich habe dir aber keine Frage gestellt. Du kommst mit. Ob du willst oder nicht. Wenn du dich wehrst werden wir dich fesseln und mitschleppen also kommst du besser mit. Ver-standen?“ Zadora schrie fast. Sie war wütend, dass sich Jagzott ihr widersetzte. Immerhin hatte sie ihm ihr Leben gerettet. Der Zwerg war sichtlich überrascht über den plötzlichen Wutausbruch. Mit dem Blick nach unten gerichtet nickte er. Im Gedanken war er immer noch zuhause. Bei seinem Vater und seiner Mutter. Er hatte keine Geschwister. Immer hatte er sich welche gewünscht. Als Kind hatte er die anderen Kinder immer um deren Geschwister benei-det, auch wenn sie ihm immer weismachen wollten, Geschwister wären nervig und nehmen einem nur die Eltern weg.
„Komm wir brechen auf.“ sagte Zadora. Jagzott stand gedankenverloren auf und folgte der jungen Elfe. Sie hatte ihren Bogen umgehängt. Den Zopf hatte sie aufgelöst, ihre Haare hin-gen frei herunter. Ihre immense Schönheit verwirrte Jagzott. Sie wollte so gar nicht in das Bild passen, das er sich von Elfen machte. Immer musste er sich in Erinnerung rufen, dass sie eitel und eingebildet sein. Und ihre Männer waren fast genauso weiblich wie ihre Frauen. Mit ihren langen Haaren und den weichen Gesichtszügen.
Als sie vor der Tür waren fragte Liotaar: „Soll ich mitkommen, oder schaffst du das alleine Zadora?“
„Du kannst ruhig auf deinem Posten bleiben, ich schaffe das allein.“ antwortete Zadora mit einem kindischen Grinsen. Der ewige Wald störte Jagzott mittlerweile. Er musste zurück ins Gebirge. Jetzt wurde er sich erst über seine Gedanken klar. Er hat Heimweh.
Die Elfe hatte ein viel höheres Tempo als der Zwerg. Immer wieder musste sie auf ihn warten.
„Beeil dich wenigstens ein bisschen, wir haben nicht ewig Zeit“ sagte Zadora nach einer Zeit, als ihr das dauernde Warten lästig wurde.
In diesem Tempo gingen sie noch den halben Tag weiter. Immer wieder stolperte Jagzott und viel vornüber ins Laub. Zadora musste jedes Mal kichern, auch wenn sie dann mit einem bö-sen Blick angesehen wurde. Jagzott fühlte sich unwohl. Der ekelige Wald war nichts für ihn, das wurde immer und immer wieder bewiesen. Ohne Wald hätte er seine Zunge noch, ohne Wald würde er sich nicht dauernd lächerlich machen, ohne Wald wären sie schon die doppelte Strecke gelaufen. Während er so in seinen Gedanken dahinschweifte, stoppte Zadora plötzlich nahm blitzschnell ihren Bogen von der Schulter und spannte einen Pfeil.
„Zeig dich, wer immer du sein magst!“ Schrie sie. Jagzott hatte nicht gehört, dass da noch jemand im Wald war.
„Halt! ich bin nur ein fahrender Händler“ zwischen den Bäumen kam ein Geschöpf hervor, das Jagzott bisher nur aus den Geschichten kannte. Ein Zentaur. Ein Geschöpf mit dem Ober-körper eines Mensches, und dem Unterkörper eines Pferdes. Es gab nur noch sehr wenige von ihnen. Normalerweise lebten sie in Herden, doch dieser hier war allein unterwegs. Er hatte dunkelbraune Haare, etwa fingerlang, die zerzaust von seinem Kopf weg standen. Seine Au-gen hatten in etwa dieselbe Farbe wie sein Haar. Sein Oberkörper und seine Arme waren Muskelbepackt. Über dem Bauchnabel begannen die Haare des Fells, die nach unten hin im-mer mehr wurden, bis es ein schönes, dichtes Fell ergab. Es war hellbraun. Der Schwanz hatte dieselbe Farbe als das Kopfhaar. Er trug ein Geschirr an dem ein kleiner Holzwagen mit Ab-deckung befestigt war. Er war also wirklich ein Händler. Trotzdem hing seitlich vom Geschirr ein Kurzschwert zum Schutz vor Räubern. Er hatte ein Tuch umgebunden, das Mund und Nase verdeckte. Irgendwie lies es ihn räuberisch aussehen aber es passte ihm ganz gut. Doch irgendetwas an seiner Erscheinung störte Jagzott. Zuerst dachte er es wäre das Tuch. Doch dieses passte ganz gut in das Gesamtbild. Es war die Hautfarbe. Sie wollte partout nicht mit den anderen Merkmalen übereinstimmen. Sie war ganz blass. So blass wie die Hautfarbe der Zwerge, die in den dunkelsten Ecken des Gebirges und in den tiefsten Stollen wohnten. Bei-nahe schon geisterhaft.
Er verbeugte sich kurz und stellte in der Elbensprache vor. Dasselbe wiederholte er dann auf zwergisch. „ Thauradan, Zentaur und reisender Händler. Dürfte ich nun auch euren Namen erfahren?“ Durch das Tuch klang seine Stimme gedämpft und etwas leiser. Zadora machte einen Knicks und stellte sich vor. Jagzott nannte nur seinen Namen, machte aber keine Ver-beugung oder sonst eine nette Geste. Der Zentaur machte Anstalten weiterzugehen, wurde aber von Zadora unterbrochen.
„Welche Waren verkauft ihr, Händler?“ fragte sie in nettem Ton. Thauradan antwortete in dem er in einer schwungvollen Bewegung die Abdeckung von seinem Wagen zog. Darin of-fenbarten sich Wurzeln, Tränke, Kräuter und vieles mehr, das alles zu Heilzwecken diente. Zadora durchwühlte die Dinge kurz, fand aber anscheinend nichts, dass sie gebrauchen könnte. Mit einem Nicken gab sie dem Zentaur bescheid, dass sie nichts kaufen wollte und er weiter-ziehen durfte. Genauso schwungvoll wie beim Abnehmen deckte er den Wagen wieder zu. Mit einer kleinen Verbeugung die eher Zadora als Jagzott galt verabschiedete er sich und trab-te davon.
Den Rest des Weges gingen sie ohne Unterbrechung. Als sie an der Stadtgrenze ankamen, war die Dämmerung hereingebrochen. Was Jagzott verwunderte war, dass die Stadt sogar so etwas wie eine Stadtmauer hatte. Die Bäume wuchsen an der Stadtgrenze so dicht nebenein-ander, dass sie eine Art Mauer bildeten. Das Stadttor bestand aus Ranken und kleineren Ästen. Es sah nicht sehr robust aus. Davor standen zwei Torwachen. Sie trugen schwerere Rüstung und waren mit Lanzen bewaffnet.
„Wer seid ihr und was habt ihr in Wob Aosid vor?“ fragte einer der Wachen ohne irgendwel-che Emotionen in der Stimme.
„Mein Name ist Zadora, und das hier ist Jagzott, vom Gebirge Ahgnor. Wir kommen um der Königin zu berichten, was mit ihren Hunden geschehen ist.“ Antwortete Zadora deutlich.
„Dies könnt ihr mir ebenso berichten, ich werde es der Königin ausrichten.“ meinte der zweite der Torwachen.
„Wir müssen der Königin noch etwas anderes, viel wichtigeres berichten, dass niemanden sonst etwas angeht.“ antwortete Zadora genervt. Sie hatte es satt jedes Mal wenn sie in die Hauptstadt ging so lange von den Torwachen aufgehalten zu werden. Aber sie wusste, dass diese Befragung sein musste um sich vor potentiellen Mördern zu schützen.
„Ihr dürft passieren.“ laberte der zweite Torwächter und öffnete das Tor. Zum Vorschein ka-men massenhaft Häuser. Alle waren in oder auf den Bäumen und aus Holz. Die Dächer be-standen aus großen, braungrünen Blättern, die wie Ziegel aufgeschichtet waren. Alle Fenster- und Türrahmen waren mit verschiedensten Blättern und Ranken verziert. Alles wirkte so künstlerisch. So schön, dass es wiederum eher traumhaft, unecht erschien.
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist.
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Misha
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Re: Irohat

Beitrag von Misha »

guter Teil, aber ich glaube du hast einen Fehler gemacht...
Beim Zentauren sagt Jagzott ihm seinen Namen... er kann doch noch gar nicht reden? o.o
Aber sonst total cool :P fast wie ein Roman^^
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GeGGi
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Re: Irohat

Beitrag von GeGGi »

Kapitel 2

Thauradan musste lächeln. Die Elfe und der stumme Zwerg hatten seine wahre Identität nicht erkannt. Beide waren so überrascht gewesen einen echten Zentauren zu sehen, dass sie nicht richtig aufgepasst haben. Sein Tuch, das er um Mund und Nase gebunden hatte, hat seinen Dienst getan. Auch die zweite Bodenplatte, die seine echten Handelswaren verstecken sollte hatten die beiden nicht entdeckt. Obwohl die Elfe so nah war, dass sie durch die engen Spalten, die zwischen den Holzbrettern waren, sehen hätte können. Kräuter und Heiltränke. Thauradan musste lachen. Seine Handelswaren waren genaugenommen das Gegenteil. Verbotene Gifte und damit bestrichene Waffen verbargen sich in seinem kleinen Anhänger. Eine Waffe davon hatte er gerade erst einem Elfen aus Wob Aosid abgenommen. Er hatte die Vermutung, ein Fluch läge auf dem Bogen, der seinen vorherigen Besitzern nichts als Unglück brachte. Thauradans Arbeitsgeber, sein Meister, hatte Interesse daran. Der Zentaur hatte sich als Seher ausgegeben und meinte er könnte den verfluchten Bogen gebrauchen, denn er hätte die richtige Sehne dafür. Glücklicherweise hatte der naive Elf ihm geglaubt. Ansonsten hätte er ihn töten müssen. Wenn sein Meister etwas benötigte holte er es sich. Egal mit welchen Mitteln.
Allmählich hörte der Wald auf. Die Bäume standen nur mehr vereinzelt und er konnte die Sterne und den Mond erblicken. Wie wundervoll die ganzen Sterne glitzerten. Der Zentaur liebte die Sterne. Sie erinnerten ihn an seine Kindheit. Thauradans Mutter war eine Sternblickerin gewesen. Sie hatte ihm oft die einzelnen Sternbilder erklärt. Was sie bedeuteten und wo sie zu finden waren. Welchen Namen jeder einzelne Stern hatte und zu welcher Zeit das Sternbild zu erblicken war. Seine Mutter war eine besondere Zentaurin gewesen. Sie war die Beraterin seiner Herde gewesen und hatte immer viel zu tun. Sie war sehr weise. Von ihr hatte er viel gelernt. Aus ihm hätte etwas Besseres werden können als das, wo er jetzt angelangt war. Seine Berufung hatte noch nicht einmal einen Namen. Auftragsmörder? Spion? Dieb? Das alles traf es nicht ganz. Es klang alles so falsch. Im Grunde diente alles was er tat einem guten Zweck.
„Wir alle sind ein Teil eines großen Plans.“ hatte sein Meister ihm immer eingeschärft. „Und jeder hat dort seine Berufung und Bestimmung. Nichts geschieht ohne Grund, glaub mir.“
Er glaubte an dem großen Plan. Seine Mutter hatte ihm damals auch davon erzählt. Der große Plan. Niemand konnte ihn im Ganzen verstehen. Mit gewissen Fähigkeiten konnte man Teile des Plans aufdecken. Dazu musste man Seher, Sternblicker, Schamane oder Magier sein. Aber was man mit diesen Fähigkeiten aufdecken konnte war meist unwichtig und es gab keine Gewissheit ob und wann das Gesehene passieren wird. Wer den Plan im Ganzen verstand, war allmächtig. Er könnte ihn verändern und nach seinen Vorstellungen formen. Niemand könnte ihn aufhalten. Thauradans Meister hatte einen sehr ausgeprägten Geist. Er beherrschte die Gabe, Teile des Plans aufzudecken. Alles was er sah schrieb er in Bücher. Thauradan hatte die Bücher gesehen. Wenn auch nur von außen.
„Würdest du sie lesen, würdest du sterben. Dein Geist würde den Druck nicht standhalten und deinen Körper verlassen. Niemand kann ohne Seele leben. Niemand. Deshalb kann auch niemand den ganzen Plan aufdecken oder verändern.“ erklärte ihm sein Meister. Er hörte seinem Meister gerne zu. Er war sehr klug. Klüger als seine Mutter. Genaugenommen war er das klügste Wesen das Thauradan je zu Gesicht bekommen hat. Er suchte ständig nach neuen Möglichkeiten, seinen Geist auszuweiten und zu stärken, ohne ihn zu verschließen. Er wollte den Plan lesen. Das er es wahrscheinlich nie ganz schaffen würde, war ihm bewusst. Das hatte er einmal bei einem abendlichen Gespräch gesagt. Aber er wollte zumindest einen großen Teil davon entziffern. Was genau er mit diesem Wissen vorhatte, wusste Thauradan nicht. Aber sein Meister war immer gut zu ihm. Somit hatte er keine Bedenken. Er würde es nicht verstehen, meinte sein Meister jedes Mal wenn der Zentaur fragte.
Als Thauradan den Wald ganz verlassen hatte kam er in felsiges Gebiet. Die äußersten Bäume des Waldes wuchsen schon auf felsigem Boden. Ihre Wurzeln sanken durch kleine Spalten und Risse in das Erdreich ab. Einige Meter weiter waren keine Pflanzen mehr zu sehen. Dort war der Fels schon zu fest. Die Wurzeln konnten sich nicht mehr hindurchbohren. Es war eine kahle Fläche. Nicht einmal trockenes Gras oder Sträucher wuchsen dort. Die Ebene bot keinerlei Deckung. Thauradan beschleunigte sein Tempo. Auch wenn er einer der stärksten Zentauren war fühlte er sich dort sehr schutzlos. Nur die Dunkelheit bot ihm ein wenig Schutz. Gegen eine kleine Übermacht hätte er keine Chance. Er galoppierte in Wahnsinns Tempo. Da der Boden fast ganz eben war holperte sein Anhänger fast nicht. Wäre es Tag gewesen hätte er die Schlucht am Rande der Ebene schon sehen können. In der Dunkelheit aber musste er sich auf sein Gefühl verlassen. Nach einigen Minuten erkannte er die Schlucht durch die er nun reiten musste. Er verlangsamte sein Tempo wieder. Nur wenige Lebewesen waren in der Schlucht. Das war auch einer der Gründe warum sein Meister dahinter wohnte. Sie war sehr schmal. Zu zweit nebeneinander her reiten wäre unmöglich. Dafür aber war der Spalt sehr lang. Thauradan müsste noch eine volle Stunde lang reiten, bis er sie verließ, doch bevor die Steinwand links und rechts um ihn abzufallen begann wendete er sich auf die Seite. Dort war in der Wand ein kleiner Durchgang. Einer der geheimen Gänge die zum Unterschlupf seines Meisters führten. Hier in der Nähe gab es einige dieser Gänge, doch dieser hier war der sicherste. Er stieg leicht an, der Unterschlupf war einige Meter höher als der Eingang.
Kurz vor dem Ende des Ganges hörte Thauradan eine Stimme. „Hallo Thauradan. Endlich bist du da. Ich habe schon so lange auf dich gewartet. Hast du den Bogen bekommen?“
Thauradan trabte einige Schritte nach vorne. Sein Meister saß im Schneidersitz in der Mitte eines kleinen Raumes. Er trug eine schwarze Robe, die er mit einem grauen Seil zugebunden hatte. Seine Augen wurden von einer schwarzen Kapuze verdeckt. Das war keine Maskerade und auch kein Versteck. Er war von Geburt auf blind. Seine Augenhöhlen waren leer. Damit dass nicht jeder sofort sehen konnte trug er die Kapuze immer tief im Gesicht. Er konnte sich auf sein Gehör verlassen. Er wusste genau wo Thauradan war, auch wenn dieser sich nicht bewegte und den Atem anhielt. Er konnte ihn riechen, konnte seine Anwesenheit spüren.
„Ja ich habe ihn. Er hat mir sofort geglaubt. Er wollte ihn so schnell wie möglich los werden. Auch wenn er kein Geld verlangt hat habe ich ihm 20 Goldmünzen hinterlassen. Das war das mindeste.“ antwortete Thauradan leise. Er musste nicht laut reden. Sein Meister hatte ein so gutes Gehör, manchmal kam es ihm so vor als könnte er seine Gedanken hören.
„Sehr gut. Je weniger Tote es gibt desto besser. Bitte überreiche mir den Bogen. Du wirst deinen Lohn sofort bekommen. Wie immer hast du deinen Auftrag schnell, gründlich und präzise ausgeführt. Auf dich kann ich mich verlassen.“
Anstatt zu antworten zog der Zentaur die Plane vom Wagen und hob die falsche Bodenplatte heraus. Darunter kamen etliche Waffen zum Vorschein. Eine grausamer und seltener als die andere. Der Bogen aber stach besonders hervor. Er war komplett schwarz. So dunkel dass man die Ränder nicht wirklich sehen konnte. Es wirkte wie ein tiefes Loch in das man hineinschaute aber kein Ende sehen konnte. Behutsam nahm Thauradan ihn aus dem Wagen. Er hatte Ehrfurcht vor dem sehnenlosen Bogen. Langsam schritt er auf seinen Meister zu und überreichte ihm den Bogen. Dankend nahm er ihn an und zupfte aus seinem Ärmel eine dünne Sehne. Sie war ebenfalls schwarz, aber nicht so ein extremes, unnatürliches Schwarz. Das unnatürliche an der Sehne war der Nebel der sie umgab. Der Meister spannte sie in den Bogen.
„Ah. Ich kann die Macht spüren. Es ist der richtige Bogen. Zusammen mit der Sehne sollte er mir kein Unglück bringen. Und das alles haben wir ohne zu morden geschafft. Naja, fast.“ murmelte der Meister geheimnisvoll.
„Meister, ich kann euch nicht verstehen. Für diese Waffe musste niemand sterben.“ meinte Thauradan verwundert.
„Es tut mir Leid, mein getreuer Thauradan. Es muss sein.“ Der Meister zog blitzschnell einen Pfeil aus der Robe, legte ihn an und schoss ab. Er bohrte sich Thauradan mitten durch die Brust. Trotz der Blindheit konnte der Meister gut zielen.
Schmerzerfüllt fragte Thauradan: „Aber warum Meister?“
Doch dieser antwortete nur: „Das würdest du nicht verstehen Thauradan. Es ist nicht deine Schuld. Du warst mein treuester Diener. Es tut weh mich von dir verabschieden zu müssen.“
Er stand auf und verließ den Raum durch den Gang durch den Thauradan gekommen war. Den Bogen hielt er in der Hand. Thauradan fühlte Schmerzen. Nicht nur körperliche, sondern auch seelische. Er hatte seinem Meister blind vertraut. Der Meister hatte ihn aufgenommen und gerecht behandelt, nicht so wie die anderen Zentauren aus seinem Stamm, aus dem er zu ihm geflohen kam. Der Meister hatte ihn versorgt und großgezogen. Thauradan lebte für den Meister. Und für ihn starb er auch.
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist.
Aber es wär deine Schuld wenn sie so bleibt!
JoKed
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Re: Irohat

Beitrag von JoKed »

Hey,
Also ich denke ich habe mich jetz ein wenig in deine Geschichte reingelesen und sie gefällt mir recht gut, man kann sich gut vorstellen wie die Dinge passieren, doch würde ich dir empfehlen blumigere Wörter zu benutzen, denn es kommt relativ unbeholfen und simpel rüber.
Ansonsten gefällt mir deine Geschichte wie shcon gesagt relativ gut ^^
ich bleib mal am laufenden xD
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Re: Irohat

Beitrag von Misha »

sorry dass ich nix von mir hab hören lassen, war beschäftigt...
Aber tolles neues soweit^^
keine nennenswerten Fehler, nur halt n bissl Grammatik ab und zu, nix schweres ;)
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Re: Irohat

Beitrag von GeGGi »

--wuhuu-- ein neuer leser. danke fürs lesen at JoKed


„Gefällt sie dir?“ fragte Zadora.
Jagzott nickte einmal kurz. Auch wenn es ihn nicht ganz geheuer war, die Stadt war einfach wunderschön. Es verwunderte ihn, wie geschickt die Elfen mit Holz umgehen konnten. Die Bauten sahen alle stabil aus. Manche Häuser waren in die Bäume eingewachsen. Man konnte nicht erkennen wo das Gebaute in das Gewachsene überging. Es war unbegreiflich. Die Dächer der Häuser waren entweder sehr spitz oder ganz flach, so dass sie als Terrasse dienen konnten.
Zadora stieß in an. „Hey. Genug gestaunt, wenn du mir nicht auf Schritt und Tritt folgst wirst du dich verirren. Komm wir gehen zuerst zu mir nach Hause.“
Sie drehte sich von ihm weg und ging los. Bei der Geschwindigkeit die sie jetzt ging musste Jagzott fast laufen. Die Bäume waren alles Laubbäume, obwohl der restliche Wald sehr viele Nadelbäume beinhaltete.
Vor einem Baum der etwas größer als die Bäume in seiner Umgebung blieb Zadora stehen. Jagzott musste schnaufen. Das Haus befand sich in der Baumkrone. Es war fast ein Stückchen größer als die Baumkrone selber. Das Holz war dunkelbraun und die Blätter waren klein und fast rund. An den Fenstern waren Balken, die ebenfalls mit den kleinen dunkelgrünen Blättern bedeckt waren. Zum Eingang selbst führte keine normale Leiter, eher eine Treppe, die direkt aus dem Baum gewachsen kam. Den Zwerg interessierte es brennend wie die Elfen die Bäume dazu brachten so bestimmt zu wachsen. Schade dass er nicht fragen konnte.
Zadora hatte die Treppe schon zur Hälfte bestiegen als Jagzott vorsichtig die erste Stufe nahm. Sie waren für ihn viel zu groß. Es war anstrengend so hohe Stufen zu steigen. In der Welt der Größen war seine Körpergröße ein Nachteil, im Kampf aber oft ein Vorteil.
Zadora öffnete die Tür. Sie ging nach innen und außen auf. Jagzott betrat einen kleinen Vorraum der mit blühenden Pflanzen geschmückt war. Von diesem Raum aus gab es drei Türen. Zadora ging durch die linke Tür in einen Raum mit großem Tisch und einer Feuerstelle. Der Tisch war aus hellem Holz, gleich den Stühlen. Jagzott setzte sich auf einen der Stühle.
Zadora entzündete ein Feuer und setzte Wasser auf.
„Ich werde deinen Verband jetzt gegen einen dünneren wechseln. Damit hat deine Zunge mehr Platz um sich zu bewegen und du kannst das Sprechen üben.“ sagte sie, nahm ein paar Kräuter und gab sie in das schon siedende Wasser. Aus einem kleinen Schrank nahm sie ein Messer und ging auf Jagzott zu.
„Streck deine Zunge soweit wie möglich vor, ich werde den Verband abschneiden. Dann musst du mit diesem Kräuterwasser den Eiter wegspülen.“
Jagzott steckte seine Zunge nach vorne. Sie war so kurz dass sie gerade mal bis zu den Lippen kam. Die Anspannung bereitete ihm Schmerzen. Vorsichtig zog Zadora am Verband herum und schnitt ihn an einer Stelle durch, der Verband klebte am Eiter fest. Vorsichtig zog sie ihn davon herunter, die Luft die Jagzott auf seiner Zunge zu spüren bekam war angenehm kühl. Zadora holte einen kleinen Holzbecher und eine Schüssel. In den Becher goss sie das Kräuterwasser. Sie stellte ihn auffordernd vor Jagzott auf den Tisch. Der Zwerg nahm den Becher und nahm einen kleinen Schluck der heißen, graugrünen Flüssigkeit in den Mund, lies in einen Moment dort und spuckte ihn dann in die Schüssel. Es tat angenehm wohl. Immer wenn er ausspucke fand er kleine, gelbe Eiterklümpchen in der Flüssigkeit. Diesen Vorgang wiederholte er einige male. Währenddessen holte Zadora aus einem der Nebenräume einen dünnen Verband. Wieder bat sie Jagzott die Zunge so weit wie möglich vorzustrecken. Ohne den Verband war das noch schmerzvoller und Jagzott musste kurz aufstöhnen. Locker wickelte die Elfe den Verband, der kaum zu spüren war, um die Zunge.
„Versuch zu sprechen!“ sagte sie als sie damit fertig war.
Jagzott gab dumpfe Laute von sich die sich etwas nach „Danke“ anhörten.
„Ab jetzt musst du jeden Tag üben! Sonst wirst du nicht mehr ordentlich sprechen können und immer so lallen.“
Jagzott nickte und versuchte „Ja“ zu sagen.
„Ich werde dir dein Bett zeigen, es ist Zeit zu schlafen.“ bemerkte Zadora.
Sie brachte ihn zu einem kleinen Feldbett in einem Nebenraum. Die Decke lag sauber darauf, keine einzige Falte war zu sehen. Auf irgendeine seltsame Art störte es Jagzott in so schönen Betten zu schlafen. Er wollte sie nicht beschmutzen. Trotzdem war das Bett wundervoll. Weder zu weich, noch zu hart, die perfekte Schlafstätte. Schon nach einigen Minuten übermannte den Zwerg die Müdigkeit und er schlief schnarchend ein.

Langsam öffnete er die Augen. Es war hell im Raum. Die Sonne schien durch eines der Fenster ins Zimmer und erhellte dieses. Jagzott sah sich im Raum um. In einer Ecke stand Zadora.
„Guten Morgen“ versuchte er sie zu grüßen. Er hoffte sie verstand ihn.
Aber sie lächelte und antwortete: „Dir auch einen guten Morgen.“ Ihr Lächeln war schön anzuhören. Es klang nicht herablassend oder nach auslachen, es war ein klares, helles Auflachen.
„Wir werden jetzt zur Königin aufbrechen. Wir haben schon zu lange gewartet wenn Irohat wirklich vorhat anzugreifen.“
Sie kletterten aus dem Haus und machten sich auf den Weg. Jagzott grübelte ob der Palast der Königin auch auf einem Baum ist. Nach ein paar Minuten Gehzeit deutete Zadora auf einen riesigen Baum in der Ferne.
„Dort ist der Palast der Königin“ meinte sie. Ihre Stimme klang stolz.
Manche Elfen die ihnen Begegneten grüßten Zadora freundlich, andere starrten sie hasserfüllt und neidisch an. Aber alle hatten eines gemeinsam: Sie wollten nicht dass ein Zwerg in ihrer schönen Stadt ist. Manche brachten das mit ihren Blicken zum Ausdruck, andere spien irgendwelche Wörter auf Jagzott. Der Zwerg fühlte sich schrecklich unwohl. Wenn er zu dem Baum in die Ferne sah, kam es ihm immer so vor als wären sie noch kein Stückchen näher gekommen.
Irgendwie schafften sie es trotzdem dem Baum immer näher zu kommen. Nach einem halben Tag bemerkte Jagzott auch dass der riesige Baum schon erstaunlich nah wirkte. Die Zahl der Wachen auf der Straße wurde immer größer.
Bis sie letztendlich vor dem Baum standen dämmerte es schon wieder. Die Stadt war erstaunlich groß. Jagzott musste staunen. Der Baum war nicht nur groß, er war wirklich riesig. Das ganze Gebäude war im Baumstamm, um ihn herumzugehen würde mehrere Minuten dauern. Der Eingang war ein prachtvolles Tor, verziert durch Intarsien die in das Holz gewachsen waren. Das Muster war auf beiden Torflügeln, es war genau symmetrisch. Die einzelnen Verzweigungen waren so genau, dass man viele erst bei genauem hinsehen erkennen konnte. Am Rand des Tores wuchsen Schlingpflanzen hinauf, die einen wunderschönen Türstock bildeten. Wenn der Eingang schon so prachtvoll war, wie werde es im Inneren aussehen, dachte Jagzott nach.
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist.
Aber es wär deine Schuld wenn sie so bleibt!
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