Ja, ich hab sonst nichts zu tun *schultern zuck* Ihr solltet mich dran erinnern ihr *murr*
22. Wovon die Wölfe träumen...
Es hatte die ganze letzte Nacht über geregnet und auch jetzt hatte es immer noch nicht aufgehört. Nachdenklich blickte sie aus dem Fenster des Schlafsaals. Der Winter rückte immer näher. Ich zwirbelte eine Haarsträhne um den Zeigefinger der rechten Hand und beobachtete nachdenklich die Baumwipfel des verbotenen Waldes. Nick war jetzt irgendwo dort draußen, das wusste ich. Es war fast so, als würde ich die Wassertropfen auf der eigenen Haut spüren, als stände ich nun dort draußen, in der Kälte und säße nicht hier im warmen Schlafsaal. Es war spät, die anderen Mädchen schliefen schon. Nichts hörte man von ihnen, nur das gleichmäßige Atmen. Nur Laura war noch wach gewesen, als ich aus meinem Bett geschlüpft war und mich ans Fenster gesetzt hatte.
„Was machst du noch?“, hatte sie gefragt
„Ich kann nicht schlafen. Lass dich nicht stören“ Daraufhin hatte sie nur etwas unverständliches gemurmelt und war wohl eingeschlafen.
~Ist dir nicht kalt?~
~Nicht sonderlich. Letzter Winter war schlimmer. Ich konnte mich ja nirgendwo unterstellen oder so~ Er hatte es geschafft, eine kleine, unwichtige Anstellung in der Kneipe „Eberkopf“ im Dorf zu finden. Diese Stelle hatte ihn einen Schlafplatz verschafft, und Abwechslung.
~Und nass?~
~Liebste Minda, ich bin im Wald! Da kommt nicht sonderlich viel Wass...AU!~
Inzwischen hatten wir beide gelernt, mit der Gedankenverbindung umzugehen, die uns verband. Naja, und diese Verbindung konnte man auch auf andre Weise benutzen, als nur zum sprechen.
~Das war nicht fair~, maulte Nick
~Dann nenn mich doch bitte einfach nicht Minda. Punkt. Problem gelöst~ Ich grinste und starrte in den Regen hinaus.
~Eine Überlegung wäre es wert, obwohl ich nicht glaube, dass ich sie einhalten würde, selbst...was ist los?~
Ein kurzer, stechender Schmerz war durch meinen Körper gehuscht, schnell, unscheinbar, und doch bohrend.
~Ich weiß nicht~ zweifelnd sah ich auf meine Hände hinab. ~Ich weiß es nicht~ Aber irgendetwas geschah in mir.
Mein ganzer Körper fing an zu zittern.
~Moon?~ Nicks Stimme klang besorgt, allarmiert. ~Was ist da los?~. Ich starrte auf meine Hände hinab. Irgendetwas... Fell wuchs auf ihnen. Erschrocken sprang ich auf die Beine, starrte darauf hinunter. Fell...die Finger verformten sich langsam...
Normalerweise verlangte es von mir keine Konzentration, mich zu verwandeln, aber diesmal war es anders. Ich schien mich...unbewusst zu verwandeln. Ich stolperte noch einige weitere Schritte zurück und gebrauchte meine ganze Konzentration dazu die Veränderung an meinen Händen Einhalt zu gebieten und noch ein wenig mehr, um sie wieder rückgängig zu machen. Es schien Stunden zu dauern. Leicht keuchend Blickte ich auf meine Hände. Sie waren wieder normal.
~Moon?~
~Ich...~ Langsam wanderte mein Blick von meinen Fingern weg, zurück zu dem Fenster, an dem ich bis eben gesessen hatte ~Ich weiß nicht, was das war. Es war, als würde mein Körper...als würde ich mich selbst verwandeln wollen... ~
~Alles andere als Gut...~
~Nick?~
~Ja~
Ich sah mich in dem Saal um. Es war ein Gefühl in meiner Brust emporegekrochen, das mir seltsam bekannt vorkam.
~Ich habe Angst!~ Stille.. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Kein Wunder. Ich wusste es auch nicht. Ich hätte es auch nicht gewusst....
Wut!
Hass!
Angst?
Sie wollte nicht eingesperrt sein. Sie wollte frei sein! Sie wollte zurück zu ihrer Familie! Aber wie sollte sie dort hinkommen? Etwas hielt sie Fest.
In der Dunkelheit
In der Stille.
Sie wollte zurück ans Licht, egal wo das war. Sie hatte es schon gesehen. Es war nicht lange her, dessen war sie sich sicher. Sie hatte das Licht gesehen. Sie war frei gewesen. Und dann hatte man sie wieder zurückgesperrt. Man hatte sie zurückgeholt. Hierher. Sie wollte nicht. Sie stemmte sich gegen die Fesseln. Es war zu viel für sie.
Was zum Teufel war schon wieder mit Moon los? Die Verbindung... Irgendwas war falsch. Er spürte die Angst in ihr hoch kriechen... Er spürte ihre Panik, klarer als sonst davor. Er wusste nicht, was er machen sollte. Verdammt....
„Moon, was zum Teufel machst du denn...?“ Sie drehte sich um und knurrte. Sie war am Licht...aber es stank hier abscheulich. Nach Mensch. Und da war auch einer von denen. Es starrte sie an. Das gefiel ihr nicht. Sie knurrte noch ein wenig lauter. Sie wollte weg hier. Weg. Weit weg. Weg von diesem Gestank. Das Menschlein schien zu viel Angst vor ihr zu haben, als dass sie irgendetwas sagen könnte.
Sie wandte sich ab, suchte nach einem Ausgang und rannte einfach drauf los.
Nick schloss die Augen. Wo zum Teufel war sie hin? Nun spürte er gar nichts mehr. Nichts von ihr.
„Ist etwas mit Ihrer Freundin?“ Nick sah zu dem Zentauren hoch, mit dem er sich nebenbei unterhalten hatte. Mit einigen von denen konnte man sogar teilweise sogar normale Gespräche
„Ich glaube schon...ich weiß nicht so genau“ Er schüttelte den Kopf „Nichts...verdammt“ Das erinnerte ihn an die Ballnacht. Viel zu stark! Was war los? Verdammt noch mal! Er schlug mit einer Faust auf den Baumstamm, auf dem er saß.
„Was?“ Hilflos zuckte er mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht, und das macht mich ganz krank“ Er schloss die Augen und sog tief die frische Nachtluft ein. Es war wirklich zum verzweifeln.
„Wir könnten sie suchen gehen“ schlug der Zentaur vor
„Ich weiß doch nicht mal, ob sie im Wald ist“
„Wohin ist sie das letzte mal verschwunden?“ Nick sah ihn fragend an
„In einen Wald?“ Der Zentaur nickte
„In einen Wald. Ich schätze also, was auch immer im Moment mit ihr los ist, ist, dass sie wieder in einen Wald verschwindet. Und der Näheste Wald an der Schule ist...?“
„Der Verbotene Wald!“ Erneut nickte der Zentaur, als hätte Nick soeben eine schwierige Matheaufgabe gelöst. „Dann denkst du, sie ist hier irgendwo?“
„Ich denke so...ja“ Nick sah sich um „Selbst wenn es so wäre. Der Verbotene Wald ist Riesig. Die Möglichkeiten sich hier zu verstecken sind schier unbegrenzt. Wie wollen wir sie da finden?“
Reflexartig zog er seinen Zauberstab, als es hinter ihm im Gebüsch raschelte.
„Nervös Nick?“ Der Junge warf einen kurzen Blick zu dem Zentauren hinüber
„Ein klein wenig.“ Der Junge sprang von dem Baumstamm hinunter, auf dem er gesessen hatte „Lumos“ Das Licht an der Spitze seines Zauberstabes flammte auf. Er leuchtete in das Gebüsch, aus dem das Geräusch gekommen war. Erneut raschelte es dahinter. Einen Moment zögerte der Junge noch, dann ging er auf das Gebüsch zu und zwängte sich hindurch. Ein Wolf kauerte dahinter.
Klitschnass, zitternd, ängstlich. Er blickte zu dem Jungen hoch, legte die Ohren fest an den Kopf an und knurrte. Nicht allzu oft hatte Nick das Vergnügen gehabt, Moon als Wolf zu sehen, aber er war sich ziemlich sicher, dass sie das hier war. Schließlich gab es nicht viele Grauwölfinnen mit pechschwarzen Ohren.
„Moon?“ flüsterte er. Sie knurrte noch drohender, duckte sich tief an den Boden, starrte ihn an. Was sollte das? Sie musste ihn doch erkennen. Er irrte sich noch nicht etwa? Nein...er war vollkommen sicher. Das hier war Moon.
„Moon ich bin es, siehst du das denn nicht?“ Vorsichtig trat er einen Schritt vor. Jedenfalls hatte er das vor. Es geschah nämlich zweierlei. Die Wölfin, setzte zum Sprung an, gemäß nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“, Nick wurde an der Schulter gepackt und weggezogen, wobei ihm sein Zauberstab aus der Hand fiel.
„Was zum Teufel soll das? Bane?“ Der Zentaur zog ihn hinter sich her, weg von der aggressiven Wölfin
„Selbst wenn das Ihre Freundin gewesen wäre“, meinte der Zentaur, „hätte sie dich gerade ziemlich verletzten können.“
„Aber...aber...“ Nick war völlig durch den Wind. Er hatte keine Ahnung, was da eben passiert war.
„Ich bringe Sie zum Waldrand. Von dort aus können Sie dann alleine zu Ihrer Behausung gehen?“ Der Blick, den der Zentaur ihm zuwarf ließ keinen Widerspruch zu. Der Junge seufzte und nickte.
„In Ordnung.“
„Gut“ Bane hörte auf ihn über den Waldboden zu ziehen, sodass Nick auf seinen eigenen Füßen zum Waldrand gehen konnte. Die beiden redeten nicht viel. Bane merkte, dass Nick in Gedanken versunken war und ließ ihn in ruhe.
„Wenn du Hilfe brauchst“, meinte der Zentaur, als sie den Waldrand erreichten „Weißt du ja, an wen du dich wenden kannst?“ Nick sah ihn eine Weile lang leicht verwirrt an und nickte dann. „Gut“ Der Pferdemensch winkte ihm zu, während er wieder in der Dunkelheit des Waldes verschwand und Nick sich durch den Regen auf den Weg ins Dorf machte.
23. ...werd ich heut Nacht erfahrn!
~Nick?~
~Hm?~
~Wo bin ich?~ Mit einem Schlag war der Junge hellwach und fand sich aufrecht in seinem Bett sitzend wieder. Wie spät mochte es sein? Der Helligkeit draußen nach zu urteilen war es gerade mal am dämmern. Lange konnte er noch nicht geschlafen haben. Doch der schlief nie lange. Er brauchte das gar nicht. Früher war er manchmal nächtelang wach geblieben. Einfach so im Verbotenem Wald zu schlafen, das war nicht besonders...nun...ungefährlich.
~Nick? Bist du noch da?~ Der Junge schwang die Beine aus dem Bett und stand auf.
~Klar bin ich noch da! Denkst du ich lasse dich alleine?~
~Wo bin ich?~
~Wie sieht es bei dir aus?~
~Überall Bäume...~ Wie beherrscht sie doch klang. Nicht so panisch, nicht so ängstlich wie in der Ballnacht. Völlig sachlich hatte sie die Frage gestellt, beinahe tonlos geantwortet.
~Dann bist du im Wald.~
~Wie komme ich hier raus?~ Nick zog seinen Umhang von einer Stuhllehne und zog ihn sich über die Schultern.
~Ich hole dich und bringe dich ins Schloss.~ Schweigen. Nick schlüpfte in seine Schuhe und schlich leise aus seinem Zimmer heraus. Mr. Dumbledore, sein Arbeitgeber, war es inzwischen von ihm gewohnt, dass er bis spät in der Nacht verschwunden war oder frühmorgens verschwand. Fragen gab es keine. Nicht so lange Nick vernünftig arbeitete und mithalf – was er tat. Nicht solange er nicht tagsüber, während der Arbeitszeit verschwand. Und das war bisher noch nie geschehen.
~Ich bleibe einfach hier und warte?~ Wieder war die Frage völlig sachlich gestellt. Nick schlüpfte aus dem Gasthaus und wanderte durch das noch schlafende Dorf in Richtung des Verbotenen Waldes. Er zermaterte sich den Kopf darüber, was genau geschehen sein könnte. Warum war sie so ruhig? Er hatte keine Angst in ihrer Stimme gehört, keine gespürt. Warum machte ihn genau das nervös? Vielleicht, weil er selbst panisch wäre, wenn er irgendwo aufwachte und nicht wusste, was geschehen war. Er strich über seine Wange. Die Wunde, die er dort gehabt hatte war inzwischen weitestgehend verheilt. Nur eine Narbe war zurückgeblieben. Eine große, hässliche Narbe, die quer über sein Gesicht verlief. Ein Andenken an frühere Zeiten, mehr war sie nicht. Ein Andenken an die Vergangenheit, die nun hinter ihm lag.
~Nick?~
~Ja?~
~Wirst du mich finden?~ Der Junge grinste ein klein wenig.
~Ich werde dich finden Moon. Ich finde dich doch immer. Das weißt du doch, nicht wahr?~ Wieder war es still.
~Stimmt~
~Eben.~ Trotzdem – der Wald war groß. Viel zu groß, um Moon alleine zu suchen. Er betrachtete die Hufabdrücke im regennassen Boden. Langsam kroch die Sonne über den Himmel. Nicks Blick wanderte in den Wald hinein. Hilfe... Er grinste. Was wäre er nur für ein armer Fisch, wenn er nicht wüsste, wo er Hilfe herbekommen würde.
„Bane?“ Einsam und verlassen klang seine Stimme hier im Wald. Klein, minderwertig. Und dennoch hallte sie durch einen Teil des Waldes. Er folgte ihr, duckte sich unter einigen Ästen durch. Keine Antwort kam. Wahrscheinlich schlief der Zentaur noch. Nick verstand ihn. Er selbst war ja auch nur wegen Moon wach. Nur? Nein, Moon war kein „nur“, Moon hatte ein Problem und er hatte sich vorgenommen ihr zu helfen. Wie? Das würde sich bestimmt ergeben. Im Moment nur dadurch, dass er da war, und ihr half.
~Es ist so ruhig hier~
~Magst du das nicht?~
~Nein!~
~Dann tu doch etwas dagegen!~
~Und was?~
~Was machst du denn gern?~
~Ich... ~ Sie schien nachzudenken ~Ich singe gerne.~ Nick lachte leise auf und stieg über eine Wurzel.
~Dann sing doch etwas!~
~Okay~ Nick glaubte eine Melodie in seinem Kopf zu hören. Er lächelte. Manchmal war Moon wirklich seltsam. In der Umhangtasche tastete er nach einem Zauberstab. Er war nicht da! Nick runzelte die Stirn. Er hatte doch gestern noch seinen Zauberstab in der Hand gehabt. Dessen war er sich sicher.
„Sie haben mich gerufen?“ Völlig in Gedanken versunken hatte Nick das vom Waldboden gedämpfte Getrappel von Banes Hufen nicht gehört.
„Moon ist wieder aufgetaucht.“
„Die Wölfin?“
„Sie ist eine Hexe. Und ein Animagus!“ Ein gewisser Hauch von schärfe lag in Nicks Stimme, ohne dass er wusste woher die gekommen war. „Sie war nur verwandelt!“ Bane hob die Augenbrauen, sagte aber nichts weiter dazu.
„Dann vermute ich sie ist als .... Mensch wieder aufgetaucht?“ Der Junge nickte.
„Genau. Hier im Wald irgendwo. Ich wollte dich fragen, ob du mir dabei hilfst, sie zu suchen.“ Lange standen sie beide da und blickten sich an. Nick begann sich zu fragen, ob Bane etwas wusste, dass er nicht wusste.
„Ich denke, wir gehen zuerst einmal Ihren Zauberstab holen?“
„Du weißt, wo ich ihn verloren habe?“ Der Zentaur deutete ein Nicken an.
„Er ist Ihnen aus der Hand gefallen, als die Wöl...Ihre Freundin Sie beinahe angegriffen hätte“ Jetzt erinnerte sich Nick. Er ging neben dem Zentaur her, der genau wusste, wo sie hinmussten.
„Wenn wir den Stab gefunden haben... wie suchen wir sie dann?“
„Pfotenabdrücke..... wir werden ihnen folgen“
„Born from silence“ Mein Kopf lehne an einem Baumstamm. Meine Stimme war das einzige Geräusch in der Stille „Silence full of it“ Hell und klar drang sie durch die Bäume. Warum ich keine Panik hatte? Weil ich keine Kraft dazu hatte. Ich hatte kaum Kraft genug zu singen. „A perfect concert my best friend” Es war feucht hier im Wald. Aber kalt war es nicht. Vielleicht solle es kalt sein. Schließlich hatte es in der Nacht geregnet. Schließlich war ich selbst nass. Der Boden auf dem ich saß war feucht. Und hin und wieder fielen die Tropfen auf mich hinab. „So much to live for, so much to die for ” Aber schwach war ich. Müde. Am liebsten würde ich schlafen. Aber ich war doch eben erst aufgewacht. Mitten im Wald. Zu schwach, um Angst vor irgendwas haben zu können. Es hatte eine Weile gedauert bis ich mich daran erinnert hatte, dass da ja noch Nick war. Dass Nick mir helfen konnte „If only my heart had a home“ Ich hatte geträumt. Ich hatte geträumt ihn zu sehen. Ihn vor mir zu haben, ihn zu riechen. Wie roch Nick? Ein bisschen nach allem möglichen...aber es war eine angenehme Mischung gewesen. Außer der Angst. Ich hatte Angst gerochen. Ich hatte den Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen „Sing what you can’t say“ Ich verstand nicht. Ich verstand mich selbst nicht. Aber was verstand ich schon? „Forget what you can’t play”
Nebeneinander folgten Nick und Bane den Spuren der Wolfspfoten durch den Wald. Beide schwiegen, beide hingen ihren Gedanken nach. Nick lauschte der Musik in seinem Kopf. Leise war sie, ruhig, entspannend. Den Blick hatte er auf den Weg gerichtet, auf die Abdrücke im Boden.
„Haben Sie eine Ahnung. Was passiert sein könnte?“, fragend sah Bane zu Nick hinüber. Dieser schüttelte den Kopf.
„Nicht die geringste Ahnung.“, antwortete er. Bane nickte langsam und blickte weiterhin auf den Weg vor sich. Eine leise Stimme drang durch den Wald. Nick schreckte auf. Diese Stimme kannte er nur zu gut.
„Moon!“ Bane blieb zurück, während Nick auf die Freundin zueilte. Sie sah schrecklich aus. Konnte man käseweiß und zugleich rot im Gesicht sein? Wenn das möglich war, dann hatte Moon das geschafft.
Vorsichtig ging der Junge neben ihr in die Knie. Sie öffnete die olivgrünen Augen und starrte zu ihm hoch.
„Morgen Nick“
„Ich habe doch gesagt, dass ich dich finde!“ Ein schwachen Grinsen huschte über Moons blasses Gesicht.
„Ich habe nicht daran gezweifelt“ Nick stellte sich wieder aufrecht und hielt ihr beide Hände hin, um ihr auf die Beine zu helfen.
„Komm! Ich bringe sich zurück ins Schloss!“ Sie griff nach den Händen und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen „He, Vorsicht!“ Kaum als das Moon auf den Beinen gestanden hatte, war sie nach vorne gekippt und wäre wieder zu Boden gefallen, wenn nicht sie nicht gehalten hätte.
„Mensch Moon, du glühst ja!“ Er strich über die Stirn des Mädchens und sah sie besorgt an.
Wunderte ihn das etwa? War ich denn nicht die ganze Nacht draußen gewesen?
Er roch gut. Und aufgeregt. Ich schielte ihn von der Seite an, während ich schnüffelte. Da war noch irgendwer. Ganz in der Nähe. Ein...Mensch und gleichzeitig doch keiner. Außerordentlich seltsam, der Geruch. Ich beschloss, Nick danach zu fragen.
„Wer ist noch hier?“
„Bane. Er ist ein Zentaur und hat mir geholfen dich zu finden“ Wie besorgt er sich doch anhörte. Wäre ich nicht so komplett kaputt gewesen, dann hätte ich gegrinst. Vielleicht würde ich das noch nachholen, wenn ich wieder ein bisschen ausgeruht war.
„Hör mal Moon, bis zum Schlossgelände ist es weit.“ Er warf einen fragenden Blick hinter mich. „Bane könnte dich tragen, geht das okay?“ Ich zuckte mit den Schultern.
„Kann er das?“ Nick kicherte leise
„Er ist ein Zentaur, eigentlich sollte er das können“
Was danach geschah, ich erinnerte mich nicht so genau daran. Nick hatte mich auf den Rücken des Pferdemenschen gehoben und sich hinter mich gesetzt, um mich festzuhalten. Der Zentaur ging langsam um vorsichtig durch den Wald, damit wir beide nicht hinunterrutschten. Ich döste vor mich hin, hörte die Stimmen der beiden anderen, verstand aber nicht die Worte. Die Gerüche um mich herum verwirrten mich zu sehr.
„Weiter gehe ich nicht“ Nick rutschte vom Rücken des Zentauren und zog Moon vorsichtig hinunter. Er schielte zur Schule hinüber, von der ihn nur einige Bäume und das Gelände trennten. Am liebsten würde er auch hier zurückbleiben. Er warf einen Seitenblick auf Moon. Nein.
So, wie sie im Moment drauf war würde sie es nicht einmal aus dem Wald heraus schaffen, geschweige denn ins Schloss. Er würde wohl helfen müssen. Auch wenn er genau davor Angst hatte. Er gehörte nicht in diese Schule, er hatte nie dort hinein gehört. Vorsichtig legte er Moons Arm um seine Schulter und seinen eigenen um ihre Taille, um sie zu stützen.
„Danke, Bane“ Der Zentaur nickte und verschwand wieder in den Wald hinein, während Nick sich wappnete und Moon auf den Weg ins Schloss stützte.
Konnte es sein, dass sie beide gerade zur ersten Stunde in das Schloss kamen? Überall waren Schüler, und sie starrten den Jungen und Moon an. Wo sollten sie jetzt hin? Moon war krank, aber wie kamen sie beide in den Krankenflügel? Nick kannte sich doch hier nicht im geringsten aus, und von Moon war bei aller Freundschaft keine große Hilfe zu erwarten.
„Nick? Moon?“ Nick drehte sich zu der Stimme um. Holly stand da, in Schuluniform und sah die beiden völlig erstaunt an. „Was macht ihr denn hier?“ Nick deutete mit dem Kopf zu Moon hinüber
„Sie ist heute Nacht im Wald aufgetaucht, na ja, und jetzt muss sie in den Krankenflügel. Kannst du mir sagen, wie ich dahin komme?“ Holly nickte und beschrieb ihm den Weg hoch in den Krankenflügel
„Am liebsten würde ich sie dir ja abnehmen, aber ich muss in den Unterricht“ Sie schielte auf ihre Uhr „ich komme dann nachher, okay?“ Der Junge nickte und begann den Weg die Treppe nach oben zum Krankenflügel.
Edit:
Wo ich schon dabei bin.
Athanasie - Immortal Lest. Schreibt kommentare. Tretet mir in den Arsch himmelherrgottnocheinmal ò.ó