Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?
Verfasst: Mo 7. Dez 2009, 20:47
Genau
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Diese These stammt mehr von Dir als von mir. Vielleicht habe ich mich da mißverständlich ausgedrückt. Es geht um Macht, weil Macht nicht nur mit einem Aufstieg in der Hierarchie, sondern auch mit dem Kontrollgefühl verbunden ist, das m.E. im Grunde jeder Mensch mag. Die meisten unterdrücken dies, aber im Grunde spielt der Kontrollgedanke bei jedem psychischen Vorgang eine gewisse Rolle.Außerdem gehen wir mal davon aus du hast Recht. Der Mensch ist ein dauernd kriegführender Brutalo.
Komisches Beispiel hast Du Dir da erwählt. 1.) gibt es durchaus einige Zeitzeugenberichte, die u.a. von einer enormen Brutalität Ghandis seinen Kindern und seiner Frau gegenüber sprach, 2.) ganz davon abgesehen,- glaubst Du Mahatma Gandhi war kein Machtmensch, Manipulator und Massenbeweger?Wie erklärst du dir dann abgrundtiefe Pazifisten wie z.B Mahatma Gandhi (übringens um mal auf das Thema natürliche Selektion zurückzukommen: der hätte mit seinem Gedanken wohl auch ziemlich schnell den Löffel abgegeben, wenn wir vno "natürlichen" Situationen ausgehen)(gut über den begriff abgrundtief kann man sich streiten). Kannst du dir dann Leute erklären die ohne besondere Gewaltanwendung Großartiges erreichen?
Mit dieser Aneinanderreihung an Feststellungen bemühst Du genau die Argumentationslinie, die ich gestern abend aufgegriffen habe. Ich gehe jedoch nicht mit dem Argument konform, dass das Individuum für sein Verhalten in der Masse keine Verantwortung zu tragen hat, sondern lediglich der Aggressor. Im Gegenteil: der Aggressor selbst wäre ohne Lobby ein Niemand. Die Masse, der "normale Anhänger", ist eher verantwortlich, als derjenige, der als Manipulator auftritt.Eine andere Sache: Kriegführen ist ein absolutes Grundbedürfnis des Menschen. Nun ja. Überlegen wir mal von wem Kriege ausgehen. Kommen sie von der großen Masse oder kommen sie von einigen wenigen Kriegsfürsten? Ich glaube diese Frage kann man sich ziemlich leicht beantworten. Wenn nun ein Kriegsfürst (ich nenne das bewusst "Kriegsfürst" weil es halbweges universell ist)
ein ganzes Volk gegen ein anderes aufhetzt ist das eine Sache aber damit geht der Krieg immer noch nicht vom Volk aus.
Wo habe ich gesagt, es gäbe keine Pazifisten? Das hängt ganz allein von Deiner Interpretation des Wortes ab. Ich bin selbst Pazifist. Allerdings nicht, weil ich die Welt "verbessern" möchte (jene, die sich anschicken, die Welt zu verbessern, verschlechtern sie meist, weil sie ihre Ideologie als reine Wahrheit begreifen, die jeder gefälligst anzunehmen habe- was auch eine Art der Gewalt ist), sondern aus ganz pragmatischen Gründen. Niemand möchte einen Krieg miterleben und in einem solchen hätte ich selbst nicht viel zu lachen.Nochmal zu den Pazifisten. Sind Pazifisten Behinderte, einfach dumm oder naiv? Oder meinst du , dass es so etwas nicht gibt? Gut, es gibt keine Pazifisten
Wirf' einen Blick auf die Einschaltquoten der entsprechenden Formate...Natürlich sind shows wie DSDS oder popstars nichts als Gladiatorenkämpfe oder Hexenverbrennungen unserer Zeit ABER wenn wir das erkennen können, warum so pessimistisch?
Mitgefühl ist weniger fixiert auf eine Emotion. Mitgefühl hat man mit jemanden, den man mag- weil man ihn mag. In jeder hochemotionalen Situation, sei sie negativ oder positiv. "Mitleid" hat m.E. eher den Anklang einer oberflächlichen kommunikativen Bekundung, oder- noch viel schlimmer- ist der Spiegel dessen, was der Mitleidende über den Bemitleideten denkt. Im schlimmsten Falle ist Mitleid schlimmste Heuchelei. Mich erinnert das gerade spontan an ein Gespräch, das ich im CentrO vor einigen Monaten mitbekommen habe. Eine Gruppe aus Mädchen hat sich köstlich über ein anderes dickes Mädchen amüsiert. Halt die typischen wenig pietätsvollen Scherze.Könntest du mir deiner Meinung nach den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl erklären?
Denkst du nicht in Dogmen? Wie dann und warum schreibst du in diesen Thread wenn du nichts verändern willst? Was mich auch noch interessieren würde: Was hältst du von Kant und seiner Definition von ethischen Handlungen? Ähhmmmm....zum Thema DSDS und co. Warum pessimistisch wenn du die Welt nicht verändern willst, denn wenn doch solltest du über deine Wahrheitsvorstellung nachdenken. Dir kann doch schnuppe sein wie viele Leute sich das ansehen solange du weißt, dass du es dir nicht ansiehst.jene, die sich anschicken, die Welt zu verbessern, verschlechtern sie meist, weil sie ihre Ideologie als reine Wahrheit begreifen, die jeder gefälligst anzunehmen habe- was auch eine Art der Gewalt ist
Du findest also, dass es Heuchelei ist wenn dieses Mädchen die Lästerei unterbricht und das andere Mädchen in Schutz nimmt? Ehrlich gesagt verstehe ich dich nicht ganz. Das Problem ist doch nicht, dass da Mädchen dick ist. Das Problem ist auch nicht, dass sie wissen, dass das Mädchen dick ist. Das Problem ist doch, dass sie dem Mädchen die Menschlichkeit, die Ähnlichkeit zu sich selbst, absprechen weil sie anders aussieht und vielleicht körperliche Nachteile hat. Ist es nicht ein gutes Zeichen wenn das eine Mädchen ihr die Menschlichkeit zurückgibt. Sie weiß ja hoffentlich selbst, dass sie dick ist.Versetz' Dich in die Rolle des betreffenden Mädels. Gut, wenn Du das toll fändest, von jemanden nur nicht niedergemacht zu werden, weil Du ja ein Mensch seist- dann möchte ich Dir den Spaß nicht stretig machen. Für mich ist das eine sehr unangenehme Form des Heuchelns. Im Alltag hat Heuchelei viel mit Höflichkeit zu tun, das sehe ich ein, aber in meinem eigenen Bekanntenkreis möchte ich DIESE Mitleidsträger nicht haben.
Das Volk unterliegt in allen Staatssystemen einer gewissen Dosis an Propaganda, die Erkenntnis ist nicht neu. Die wird ungleich auf eine Person innerhalb des Systems ausgeweitet, wenn jene die Presseorgane unter ihre Fittiche nimmt. Aber die Quasi-Diktatur ist nur eine Ausprägung einer solchen Propaganda.Eine andere Möglichkeit ist, dass sie aus dem "Bürgertum" kommen und eine generelle politische und soziale Unruhe vorfinden in der sie sich festetzten können. Das Volk wird in solchen Momenten vollgestopft mit Falschinformationen und Dingen damit sie ruhig bleiben in ihrem fremdgeschaffenen Weltbild (übrigens meine Meinung: DSDS, postars etc. = Brot und Spiele für das Volk ).
Hat das Schwein sich trainieren lassen, damit es selbst gern getötet wird?Zu behaupten der Manipulierte sei schuldiger als der Manipulator ist in etwa so wie zu behaupten ein Tier das zum Schlachter geführt wird sei mehr Schuld an seiner Schlachtung als der Metzger. Das Tier könnte sich ja wehren.
Natürlich spreche ich allen Menschen die z.B im Nationalsozialismus mit in der Menge gestanden und "Heil Hitler" geschrien haben eine Mitschuld nicht ab. Um Gottes Willen.
Du unterstellst gerade ernsthaft, der Verzicht auf (nicht-reaktionäre!) Gewalt sei nur mit der ideologischen Weltanschauung verbunden und unterstellst, jener der auf Gewalt verzichtet tue dies nur aus ideologischen Gründen, denn ohne solche bestünde keine Veranlassung dazu? Wenn Du das nicht nur meinst, sondern auch danach fühlst- dann bist Du mir ernsthaft unheimlich.Ich denke Pazifisten haben alle einen gewissen Weltverbesserunggedanken in sich warum sonst sollte man auf Gewalt ( auch ernstgemeinte verbale Gewalt ist Gewalt) verzichten?
Diskussionen sind toll. Vielleicht erweitern sie meinen Horizont. Oder aber sie geben mir wenigstens einen Eindruck davon, was andere Leute um mich herum denken. Noch nie etwas einfach nur aus Interesse besprochen?Wie dann und warum schreibst du in diesen Thread wenn du nichts verändern willst?
Wenn Du jetzt schon die vermoderte Kantkiste öffnen willst, dann tue es auch richtig und mach' sie selbst auf. Was diesen Knaben betrifft, mache ich mich nicht gut als Komplize.Was hältst du von Kant und seiner Definition von ethischen Handlungen?
So lange ich mich auf einer einsamen Insel befinde, kann mir das Fernsehprogramm im Allgemeinen gewiß egal sein. Allerdings brauche ich nur das Haus zu verlassen, um die Wirkungsweisen der Medien sehr deutlich zu bemerken, insofern geht mich das genauso etwas an. Aber ich kann nur meine persönlichen Beobachtungen und Schlüsse daraus ableiten; es ist nicht in meinem Sinne, anderen vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben, so lange sie mich damit nicht belästigen.Dir kann doch schnuppe sein wie viele Leute sich das ansehen solange du weißt, dass du es dir nicht ansiehst.
Sie findet sie genauso abstoßend wie die Anderen- meint aber, ihren Status an moralischer Integrität erhöhen zu können, indem sie die Anderen ob ihrer eigenen Unmenschlichkeit informiert und belehrt. Ich selbst mag so etwas nicht. Wie gesagt, wenn Du das gut findest- klasse!Das Problem ist doch, dass sie dem Mädchen die Menschlichkeit, die Ähnlichkeit zu sich selbst, absprechen weil sie anders aussieht und vielleicht körperliche Nachteile hat. Ist es nicht ein gutes Zeichen wenn das eine Mädchen ihr die Menschlichkeit zurückgibt.