Kurzes von Pace

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Pace
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Kurzes von Pace

Beitrag von Pace »

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Zuletzt geändert von Pace am Fr 26. Aug 2011, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
"Im Tod werden unsere wahren Ausmaße offenbar, und die sind erstaunlich bescheiden"
Michael Cunningham - Die Stunden
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Pace
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Re: Kurzes von Pace

Beitrag von Pace »

Dann kaschiere ich meine kreative Dürreperiode einfach mal schnell damit, dass ich einfach alle meine alten Geschichten hier reinstopfe. Fällt bestimmt keinem auf ;P


Happy End ?

Endlich...
Der von unzähligen Kämpfen gestählte Held kauerte hinter einem Vorhang.
Aber nicht irgendeinem Vorhang.
Leon, das war der Name des Abenteurers, hatte sich bis in den Thronsaal des finsteren Königs Marius geschlichen und gekämpft und lauerte nun darauf das Leben des Monarchen und seine Reise zu beenden.

Eine Reise, die ihn völlig verändert hatte. Leon war zu einem Hünen herangewachsen. Nichts deutete mehr auf den schmächtigen, etwas einfältigen Bauernjungen hin, der er einmal gewesen war.
Seine Schultern waren breit und kräftig geworden und seine Arme sahen aus, als ob er mit ihnen kleinere Bäume entwurzeln könnte.
Sein vorher glattes, bartloses Gesicht war nun wettergegerbt, von Entbehrungen gezeichnet und mit einem braunen Stoppelbart umrahmt.
Leons Blick hatte jegliche Weichheit aus Kindertagen verloren und war scharf und schneidend wie eine blanke Klinge geworden.

Eine Narbe auf seiner rechten Wange zeugte von dem Lehrgeld, das er an die schroffe Realität der Welt hatte zahlen müssen, als er noch dem Traum eines strahlenden Helden ohne Furcht und Tadel nachhing.
Aber Helden waren nicht so. Helden konnten es sich nicht leisten sich an Regeln zu halten oder immer ehrlich zu spielen. Die Feinde taten es auch nicht, das hatte Leon früh erfahren und war dankbar, dass es ihn nur eine Narbe eingbracht hatte.
Und genau deshalb kauerte er nun hinter dem Vorhang wie ein gemeiner Meuchelmörder. Manche würden sagen, dass dies feige wäre, aber Krieg war schmutzig und Leon hatte schon lange keine Angst sich die Finger dreckig zu machen.

Das schwarze Wams und die gleichfarbigen Hosen die er trug, verbargen ihn optimal in den Schatten. Auf ein Kettenhamed hatte er dieses Mal verzichtet, da das Klimpern der Kettenglieder ihn verraten könnte.
An seinem Gürtel hing, prunkvoll wie immer die Kinge Seelenhunger, die einzige Waffe, mit der der sonst unsterblich Marius getötet werden konnte. Ihre Scheide war nachtschwarz und blank poliert. Eine goldene Inschrift kündigte vom Tod und Verdeben, den die Waffe stets mit sich brachte. Das Heft war mit dunklem, roten Leder umwickelt und darüber thronte ein silberner Knauf, dessen leichter Schimmer ein wenig an Mondschein in dunkler Nacht erinnerte.
Leon spürte das Schwert in seiner Hülle leicht vibrieren und strich beruhigend mit der Hand darüber.
"Bald, bald..."; flüsterte er leise.
Ja, schon sehr bald würde er die Aufgabe, die ihm von den Göttern auferlegt worden war erfüllt haben.
Er hatte gegen unzählige Menschen, Dämönen und Schlimmeres gekämpft; hatte sich sogar mit einem Drachen angelegt und im Alleingang Seelenhunger aus den Tiefen des Schattenreichs der Toten geborgen.
Die heißesten und lebensfeindlichsten Wüsten hatte er durchquert und die höchsten Berge erklommen.
Nie war er zurückgewichen und war mit jeder neuen Herausforderung gewachsen.
Alles für diesen Tag, alles für den Moment, der kurz bevorstand.
Leons Leben in den letzten 7 Jahren war nur darauf ausgerichtet gewesen.

Er verspürte keinerlei Aufregung, als er hörte, wie die Türe des Saals geöffnet wurde und Marius eintrat. Leon war so bereit, wie man nur sein konnte.
"Na komm..." sagte er in Gedanken, als Marius langsam auf den Thron zuging, hinter dem Leons Vorhang hing.
"Näher..." Langsam lockerte er Seelenhunger und ließ es lautlos aus der Schwertscheide gleiten. Die blanke Klinge zitterte schwach,als Marius nur noch wenige Schritte entfernt war.
Noch ein paar Schritte...
"FÜR SELIM UND MARIA!", feuerte Leon sich noch ein letztes Mal an. "JETZT!"

Leon stürzte mit blanker Klinge aus seinem Versteck und holte zum Schlag gegen den fassungslosen Feind aus.
Seine Augen sprühten vor Entschlossenheit und mit einem wilden Schrei schlug er zu.

Dann rutschte Leon auf einer achtlos weggeworfenen Bananenschale aus, verfehlte Marius ,stürzte rückwärts auf den Boden, brach sich das Genick und mit einem Ausdruck von ungläubigen Entsetzen starb er.

ENDE
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Katicro
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Re: Kurzes von Pace

Beitrag von Katicro »

Die erste Geschichte ist sehr sehr sehr gut. Ich verstehe sie zwar nicht 100%, aber sie gefällt mir total.
Die zweite Geschichte mag ich dagegen nicht sooo sehr. Ich habe nur die ersten 3 Absätze sowie den letzten Abschnitt gelesen. Zwar ein schön makaberes Ende, aber mir gefallen allgemein solche Kämpfen-Könige-Helden Geschichten nicht ;)
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to the wolf with the
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Pace
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Re: Kurzes von Pace

Beitrag von Pace »

Das mit der Helden-Kämpfe-Geschichte hat den Grund, dass es mich geärgert hat, dass die Helden in solchen Geschichten immer gewinnen und auch komischerweise nie blöde Unfälle haben. Sie rutschen nicht aus, es fallen ihnen keine Dachziegel auf den Kopf und in Hundehaufen treten sie sowieso nicht.
Also wollte ich einen Helden sterben lassen, und am besten so banal wie möglich. Und dann war mir noch wichtig, dass es plötzlich passiert und die eigentliche Überlegenheit des Helden dargestellt wird.

Feuer


Über dem Kiefernwald flimmerte die Luft wie bei einer Fata Morgana.
Es war Hochsommer und 32° heiß, und der Himmel war grau.
Auf den ersten Blick hatte es den Anschein, als wären es graue Wolken eines Wärmegewitters, die den Himmel verdunkelten, aber dem war nicht so.
Es war Qualm.

Die Flammen schlugen meterhoch aus dem Wald und brannten über Jahrzehnte gewachsene Bäume innerhalb von Minuten bis auf ihre verkohlten Skelette herunter.
Seit Wochen hatte es nicht geregnet und die gesamte Vegetation war strohtrocken, ein gefundenes Fressen für die Flammen.
Das trockene Strauchwerk brannte wie Zunder und sorgte dafür, das sich das Feuer mit beängstigender Geschwindigkeit ausbreitete.Funken schwirrten wie Glühwürmchen durch das Unterholz und wo sie landeten züngelten sofort neue Flämmchen . Neben dem unerträglich lauten Fauchen und Knistern des Feuers und dem Krachen von brechendem Holz hörte man überall Schritte, Sprünge, Flügelschlagen und Tierschreie.

Rehe, Füchse,Hasen, Vögel einfach alle Lebewesen waren auf der Flucht vor der roten Hölle, die ihr Zuhause bedrohte.

Unter ihnen auch Karl, der selbsternannte Einsiedler des Waldes.
Allerdings war er das erst seit einem Tag.

Gestern hatte er, von der Welt enttäuscht und im besonderen von seiner Freundin verlassen, beschlossen sein restliches Leben im Einklang mit der Natur zu verbringen. Sämtliche Errungenschaften, oder wie Karl nun zu sagen pflegte, "Ketten" der Zivilisation hatte er hinter sich lassen wollen und um diesen Entschluss zu besiegeln, hatte er sein Auto, sein Handy, seine Geldbörse und alles andere, was er aus seinem bisherigen Leben besaß, verbrannt.
Eine richtige Entscheidung, wie er immer noch fand.
Gut, im Nachhinein betrachtet, wäre es eventuell klüger gewesen, die Sachen einfach nur wegzuwerfen, statt sie mitten im Wald mit Benzin zu übergießen und anzuzünden, aber hinterher war man immer klüger.
Woher hätte er auch wissen sollen, das Wald so gut brennt?

Aber um weiter darüber nachzudenken, was den nun die richtge Entscheidung gewesen wäre, fehlte Karl die Zeit.
Die Flammen folgten ihm auf dem Fuß, er konnte die erbarmungslose Hitze in seinem Rücken spüren und merkte, wie seine Nackenhaare sich angesengt kräuselten.
Schweiß lief ihm über das Gesicht und beißender Qualm raubte ihm die Sicht.
Fast blind stolperte Karl durch das Inferno.
Der Gestank von verbranntem Fleisch und Fell stieg ihm in die Nase.

So hatte er sich das Leben mit der Natur nicht vorgestellt.
Da gab er alles was er besaß auf, nur um sich der Natur nahe zu fühlen und friedlich mit ihr zusammenzuleben und das war dann der Dank?! Sie versuchte ihn umzubringen!
Kindlicher Zorn stieg in Karl auf und er beschloß, sollte er es lebend hier herausschaffen, dann würde er in die Stadt zurückkehren und nie wieder Mehrwegfaschen kaufen.
Sollte sie doch sehen, wie sie ohne ihn auskam! Inzwischen war Karl auf seiner Flucht immer weiter gehetzt, begleitet von den Tieren.
Karl stutze.
Wo waren die eigentlich?
Warum war er plötzlich allein?
...
"Verflucht und ...!", entfur es Karl. Er musste falsch abgebogen sein!

"Falsch abgebogen" bedeutete in dem Fall, das die Flammenwände nicht nur links und rechts von Karl, sondern nun auch direkt vor ihm aufragten.
Die Hitze wurde immer heftiger und Karl versuchte vergeblich eine Lücke in dem ihn umgebenden Feuerkreis zu finden. Immer schneller schritt er sein schrumpfendes Gefängnis ab und wurde mit jeder Sekunde panischer, aber auch erschöpfter.
Das Atmen fiel ihm mit jedem Luftholen schwerer und die Hitze des Feuers bannte ihm in den Augen,trocknete ihm die Augäpfeln in ihren Höhlen.
Mittlerweile schwitzte er auch nicht mehr, da sein Schweiß sofort verdunstete.
Es war einfach zu heiß.
Völlig erschöpft sank Karl auf die Knie.
Die Schlinge des Feuers zog sich immer enger um Karl, der hustend auf dem einzigen grünen Fleckchen in der ganzen Umgebung kniete.

Als das Feuer ihn schon beinahe erreicht hatte, unternahme er einen letzten, verzweiflten Versuch.
Er riss sich die angesengte Jacke vom Körper und begann damit auf den Flammen herumzuschlagen.
Mit der Kraft, die einem der unmittelbar drohende Tod gibt, schlug er wieder und wieder auf die Flammen ein.
Seine Augen tränten und er konnte nicht mehr atmen, aber er hielt nicht inne.
Die Jacke fing Feuer doch er versuchte es weiter.
Erst als die brennende Kleidung seine Finger schwärzte ließ er los.
Körperlich am Ende zwang ihn sein Überlegenswille aufzustehen und zu versuchen den Brand mt seinen Füßen auszutrampeln.
Er nahm gar nicht mehr war, dass es außer dem winzigen Flecken Erde, auf dem er stand, keinen Platz mehr gab, an dem das Feuer nicht wütete. Sein Instinkt hatte den verrückten Plan gefasst, das Inferno niederzutrampeln und da Karls Verstand bereits von Rauch umnebelt war, erhob niemand Einspruch.
Und so hob Karl sein Bein und ließ es kraftlos nach unten fallen.

"WÄÄÄÄÄÄH!!!!! PAPA DER BÖSE MANN HAT MEINE SANDBURG PUTT GEMACHT."
Die Rauchwolken waren auf einmal wie vom Winde verweht und Karl stand nur mit Badehose bekleidet und mit einem Bein in den Resten der ehemals stolzen Sandburg des kleinen Sören am Strand von Rimini.
Karl begriff.
Er war in der Sonne eingeschlafen und hatte begonnen zu schlafwandeln
Traurig blickte er auf seinen krebsroten Bauch und wünschte sich, er hätte mit der Sonnencreme nicht so gegeizt.
Der Sonnenbrand würde höllsch schmerzen.
Genau wie die Prügel von Sörens Vater.

-----------------------------------

Egon, der Held des Alltags

"Wasser!!!!"
Egon stapfte durch das knietiefe Wasser.
So etwas hatte er noch nicht erlebt und er fürchtete, er würde sich später nicht damit brüsten können, so etwas überlebt zu haben.
Eine Woge nach der anderen brandete über den Flur und drohte jedes Mal in von den Beinen zu reißen.
"Wasser im Schiff!", schrie er gegen das Gurgeln und Rauschen der Fluten an. "Wir haben ein Leck!!!!"
Niemand antwortete.
Verflucht, wo waren nur die anderen? Waren die Unterkünfte etwa schon vom Wasser eingeschlossen?
War er der einzige, der noch... . Die dunkle Ahnung schlich sich wie ein schwarzer Panther an Egons Bewusstsein heran.
"Nein!" Egon weigerte sich das zu glauben. Er konnte sie alle retten! Sie waren nicht tot! Sie durften nicht tot sein!
Eine Woge eiskalten Wassers weckte Egon aus seinen Gedanken.
Das Wasser stieg unaufhaltsam.
Es blieb vielleicht noch eine Viertelstunde, dann würde das Gewicht des eindringenden Wassers das Schiff in die Tiefe zerren.
Egon musste handeln.
Seine Gedanken rasten. Im Segelhandbuch des Schiffs stand bestimmt etwas was ihm helfen konnte.
In jenem zerfledderten Wust von vergilbten Blättern, den doch sowieso niemand liest.
Zumindest normalerweise nicht.
Denn Egon war vor kurzem mit einer Grippe an das Bett gefesselt gewesen und hatte, unter dem verständnislosen Gelächter seiner Kameraden, den Zettelhaufen, der einmal das Handbuch gewesen war, gelesen.
Er erlaubte sich einen kurzen Moment der Genugtuung, dann versuchte er sich zu erinnern.
Im Segelhandbuch muss etwas darüber gestanden haben... .

Wie war das noch gewesen:
" Im Falle eines schwerwiegenden Lecks ist unverzüglich das automatische Pumpsystem zu aktivieren.
Die Aktivierung erfolgt über ein Ventil im Maschinenraum."

Das Pumpsystem! Egon schlug sich an die Stirn.
Darauf hätte er aber auch gleich kommen können.
Na dann los, alles hing von ihm am.
Das Schicksal der Mannschaft und des Schiffs lag in seinen wettergegerbten Händen.
Entschlossen watete der Matrose den Flur entlang.
Der Maschinenraum lag nur zwei Ebenen unter ihm.
Nur 2 Ebenen.
Nach unten.
Zum Wasser.

Aber er musste es versuchen. Was blieb ihm auch sonst anderes übrig?
An der Treppe nach unten zögerte Egon nur einen kurzen Moment und ging hinab.
Unten war das Wasser bereits hüfthoch.
Mühsam arbeitete Egon sich gegen den Widerstand des Wassers vora und mit jedem Schritt ermüdeten seine Beine etwas mehr.
Es schien ihm, als hätte ihm jemand Eisenkugeln, wie sie Sträflinge tragen, an die Beine gekettet.
Zynisch lachte Egon innerlich auf.
Wie Sträflinge. Wie passend, schließlich würden sie alle bald Gefangene des Ozeans sein.

Das Licht flackerte.
"Nimmt denn dieser Flur gar kein Ende?", fragte sich Egon mit zunehmender Erschöpfung.
Sein gesamter Körper war völlig durchnässt, er hatte kein einziges Fleckchen trockene Kleidung, geschweige denn Haut am Leib.
Es wurde kalt.
Egons Atem schwebte als silberne Wolke über dem trüben Wasser.
"Die Heizung muss aus gefallen sein... .", dachte er zitternd.
Er wurde müde.
Wenn er nicht elendig umkommen wollte,musste er sich beeilen.
Seine Muskeln würden auskühlen und seine ohnehin schon müden Beine würden beginnen zu krampfen.
Und dann wäre alles vorbei... .
Er würde stürzen und elendig ertrinken - in 1 Meter tiefen Wasser.
Weiter! Immer weiter!
Was trieb da rechts neben ihm? War das ein menschlicher Körper?
Egon zwang sich nicht hinzusehen, musste beim Gedanken daran aber mit der Übelkeit kämpfen.
Sein Bein schmerzte unerträglich, ein Stechen wie von tausend Nadeln fuhr bei jedem Schritt durch seinen Körper.

Endlich die Treppe!
Egon blickte hinunter in den Maschinenraum und was er sah, ließ ihn beinahe verzweifeln.
Das Wasser hatte ihn bis zur Decke gefüllt.
"Kein Wunder, dass die Heizung ausgefallen ist... ."
Was sollte er nur tun?
Völlige Dunkelheit starrte ihm aus dem Unterdeck entgegen.
Das Licht war ebenfalls ausgefallen.
Was jetzt?
In der Finsternis das Ventil suchen?
Zwecklos. Hilf- und hoffnungslosstand Egon am der Treppe.
Müde, zerschunden und durchnässt saß er wie eine Ratte in der Falle.
Wobei eine Ratte wohl noch einen Weg von dem sinkenden Schiff gefunden hätte.

War das sein Ende? Würde er hier sterben?
Gefunden werden als aufgedunsene Wasserleiche oder doch von den Haien verspeist?
Und was sollte aus seiner Frau werden?
Seiner lieben Tanja?
Salzige Tropfen, die nicht aus dem Meer stammten flossen über Egons Gesicht, als das Bildnis seiner Frau vor seinem inneren Auge erschien.
Egon schrie verzweifelt auf.
Seine Hände fuhren ihm wild durch die Haare und er brüllte seinen Schmerz über die Trennung von seiner Frau laut hinaus.

Sie hatten doch noch so viel vorgehabt. Eine Hochzeitsreise nach Paris, ein eigenes Häusschen, Kinder und Knack....Knack?
Egon fuhr gerade noch rechtzeitig herum um Logengast bei Einsturz der Decke direkt hinter ihm zu sein.
Die Tragkraft der Decke hatte sich unter dem Gewicht des Wassers auf das Niveau eines nassen Taschentuchs reduziert.
Die Deckenbalken schlugen platschend auf dem Wasser des unteren Stockwerks auf, gefolgt vom Konzertflügel aus dem Ballsaal, einem halben Kontrabass und einem Gummihuhn.

Und Wasser.
Einer Menge Wasser.
Wie eine durchgehende Herde von Pferden raste die daraus entstandene Welle auf Egon zu, der gerade noch Zeit hatte etwas Luft in seine Lungen zu zwingen, bevor die Wassermassen ihn in den Maschinenraum hinunterrissen.

Völlige Dunkelheit umgab Egon.
Noch bevor sich seine Benommernheit völlig gelegt hatte, blickte er suchend umher, konnte den Schein des Treppenaufgangs aber nicht entdecken.
War der Strom nun völlig ausgefallen?
Oder hatte es ihn nur so tief in den Maschinenraum getrieben?
Was auch immer , letztlich war es egal.
Die Luft wurde immer knapper.
Egon hatte verspielt.

Es blieb ihm nichts anderes übrig, als wie ein Stück totes Holz herumzutreiben und den schwach fluoreszierenden Kasten zu betrachten,der vor ihm an der Wand hing, während er auf sein Ende wartete.
Kasten?
Fluoreszierend?
Das war das Ventil!
Egon rammte seinen Ellenbogen mit aller Macht gegen die Glasscheibe, die zerbrach und mit letzter Kraft und wortwörtlich beinahe außer Puste drehte er das Rad.

Dann öffnete er seinen Mund und rief:
"Und Tanja? Hat das Wasser aufgehört zu laufen?"
Aus der Küche ertönte die Stimme seiner Frau:" Ja ,hat es, aber das hier oben ist vielleicht eine Sauerei! Wenn wir das nächste Mal einen Wasserhahn austauschen müssen,rufen wir besser einen Klempner."
"Das ist doch völlig unnötig, Schatz!", antwortete Egon. Was würde denn sonst aus seinen Abenteuern werden? Aus Egon, dem Helden des Alltags?
Aber DAS dachte er sich nur.

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Das ist meine Lieblingsgeschichte


Mona

Sie war wie ein Wirbelwind.
Wie eine Windböe, die jede noch so gefestigte Frisur zerzaust und einem die Kleidung eng an den Leib presst.
Ein Derwisch.
Noch nie hatte er etwas vergleichbares gesehen.

Sie tanzte auf dem Küchentisch.
Seinem Küchentisch.
Barfuß.
Und zwar Walzer.

Eng umschlungen von einem imaginären Tanzpartner drehte sie sich immer und immer wieder im Kreis.
Ihre kurzen blonden Haare blitzten in der durch das Fenster fallenden Morgensonne und ihre grünen Augen blickten ihn schelmisch an, so als ob sie ihn stumm zum mitmachen auffordern wollte.

Er fasste sich an den Kopf.

Sie brachte alles durcheinander.
Nichts war mehr, wie es gewesen war, seit Monika in sein Leben getreten war.

Oder besser gesagt: Von ihm eingeladen worden war und einfach geblieben war.

Vor vier Tagen hatte er die 24-jährige mit dem Auto aufgegabelt.
Sie war allein an der Tankstelle gestanden und hatte so verloren ausgesehen, neben den tankenden Lastern und den vorbeirasenden Autos.
Sie hatte gesagt, dass sie auf einer Europareise wäre. Und als sie ihn gefragt hatte, ob sie vielleicht bei ihm übernachten könnte, hatte er, natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken, zugestimmt.

Zum Teufel! Welcher Mann träumt denn nicht von einem kleinen Abenteuer?!
Aber es war nichts passiert.

Zumindest nicht in dieser Hinsicht.

Am ersten Morgen hatte er sie auf dem Fernseher sitzend, das Sofa betrachtend gefunden.
Auf die Frage,was sie denn da mache ,sah sie ihn an als ob er derjenige wäre, der gerade ein Möbelstück bewundernd wie ein Werk von Pablo Picasso betrachtete, seufzte und antwortete schließlich:
"Ich sehe Sofa, was denn sonst?"

Auf die völlige Entgleisung seiner Gesichtszüge hin fügte sie hinzu:
"Das ist hochinteressant, du solltest es auch einmal probieren"

Ein paar Augenblicke hatte er sie verblüfft angesehen und sogar einen neugierigen Blick auf das Sofa geworfen.
"Zumindest, wen man wie ich die Fernbedienung nicht finden kann.",ergänzte sich breit grinsend.

Paul hatte laut lachen müssen.

Hatte er sich anfangs noch gefragt, ob sie nicht vielleicht etwas verrückt sei, war diese Frage der Gewissheit gewichen, dass sie nicht ganz richtig im Kopf sein konnte, als Monika oder Mona, wie sie genannt werden wollte, sich für die Taxifahrt zum Einkaufen mit einem Kissen ausgestopft und sich als hochschwanger ausgegeben hatte.
Die Fahrt war umsonst gewesen, die Schauspielleistung Monas unbezahlbar.

Eigentlich hätte Paul das ganze Angst machen sollen, dass spürte er tief in seinem Innern, vor allem, als aus dem einen Tag bereits vier geworden waren, aber er war statt dessen faszieniert.
Er war faszieniert, wie die Ordnung, die sein Leben bisher beherrscht hatte, die ihn von klein auf als Kind strenger Eltern begleitet hatte und auch in seinen Beruf als Anwalt gefolgt war, einfach vom Chaos dieser Frau begraben wurde.

"Warum habe ich dich nicht schon nach zwei Tagen rausgeworfen, Mona?"

Sie hielt in ihrem Tanz inne, legte kokett den Kopf auf die Seite und blinzelte ihn an.
Für ein paar Momente stand sie einfach nur so da und sah ihn an. Ihr Blick ließ Pauls Blut gefrieren und im selben Moment wieder tauen und kochen.
Er war froh, als sie die Augen wieder abwandte.
Dann ließ sie sich auf de Tisch fallen und setzte sich an die Tischkante.
Ihre Beine baumelten herum.
Die plüschigen Bommeln von Monas rosafarbenen Hauschuhen ebenfalls.

"Weil...",sie rückte ganz nah an Paul heran, streckte ihren Arm aus uns stupste mit ihrem Finger seine Nasenspitze an, "...du scharf auf mich bist, oder spitz, so genau kann ich das nicht sagen."

Paul öffnete ertappt den Mund und wollte etwas zu seiner Verteidigung vorbringen, zwecklos zwar, wie ihm bewusst war ,aber die Höflichkeit schien es ihm zu gebieten, oder vielmehr die Erziehung seiner Mutter, Gott hab sie selig, als sie ihm das Wort abschnitt:
"Poulie,Poulie," noch so eine verrückte Angewohneheit von ihr. "Was? Du heißt Paul? Wie langweilig, ich nenne die Poulie", hatte sie gesagt.

"Poulie, erstens bist du ein Mann und als solcher hormonell dazu getrieben, gedrängt mich attraktiv zu finden."
Sie sah Paul mitleidig an.
"Vor allem, nachdem in Sachen Liebe bei dir in letzter Zeit offensichtlich nichts lief.
Und zweitens, bin ich verdammt nochmal einfach gutaussehend.
Aber vor allem," sie hob den Finger,"vor allem bin ich anders als alles das du kennst, und das macht mich interessant.
So ist das nunmal, was die Menschen nicht kennen und verstehen, finden sie entweder interessant oder sie zerstören es. Fifty-Fifty.Schätze ich hatte Glück."
Ihr Grinsen war nie breiter und Paul nie verwirrter gewesen.

"Du bist also...so interessant, dass ich bereit bin eine wildfremde Frau tagelang bei mir wohnen zu lassen?"
"Genau das." Sie war völlig ernst.
"Na komm, schau nicht so verdattert, hoch mit dir und tanz mit mir Poulie!"
Ihr Lächeln war unwiderstehlich.
Wie der Sog der Brandung am Strand, der zwar nicht stark, aber beharrlich auch den größten Fels in die Tiefe zieht.
Poulie wurde hinabgezogen und stieg zu ihr auf den Tisch.
Er nahm sie in den Arm.
Der Sog, der von Mona ausging hatte ihn zu tief mit sich gezogen. Poulie hatte es nicht bemerkt, aber nun gab es kein zurück.
"Was...," er senkte seine Stimme zu einem Flüstern,"was würdest du sagen, wenn ich sagte, dass ich dich liebe?"

"Ich würde sagen red keinen Blödsinn!"

Paul lachte. "Noch jemand, der Love Story kennt, hahaha."
"Poulie?"
"Mhm?"
Sie wiegten sich auf dem Küchentisch im Kreis.
Normalerweise wäre Paul sich furchtbar dämlich vorgekommen, aber im Moment fühlte er sich einfach nur unbeschreiblich wohl.
"Poulie, erinnerst du dich an die andere Stelle in Love Story ?"
"Welche?"
"Die, dass Liebe heißt, niemals um Verzeihung bitten zu müssen."
"Ja."
Monas Haar roch gut. Etwas nach Kiwi.
"Und du glaubst du liebst mich?"
"Ja", hauchte Paul, der langsam davontrieb in einem Gefühl von rosaroten Plüschhausschuhen ,Kiwiduft und der Wärme von Monas Körper.
"Gut,...dann muss ich ja hierfür nicht um Verzeihung bitten." Ihr Gesicht war unendlich lieb.
"Wofür müsstest du mich schon um Verzeihung bitten,Mona?"
"Dafür."

Mit einem heftigen Stoß rammte Mona Poulie ein Messer ins Herz.
Ein Küchenmesser.
Sein Küchenmesser.
Barfuß.

In seinen letzten Atemzügen hörte Paul noch, wie Monika ihr Handy herauskramte und jemanden anrief.

"Ihr könnt jetzt kommen und denkt an den Möbellaster, der Safe ist schwer."
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Zyt0n
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Re: Kurzes von Pace

Beitrag von Zyt0n »

kurzes von pace war schon im alten forum so ein kleines highlight für mich
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Pace
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Zwölf Uhr Nachts

Beitrag von Pace »

Die Dunkelheit tat sich wie ein tiefer Schlund auf, als Emmanuel, oder wie Freunde ihn nannten, Emme, die Tür öffnete.
Der Einfachheit halber und um die Zeit und die Tinte zu sparen, die ein so langer Name wie „Emmanuel“ zwangsläufig kostet, zählen wir uns einfach ebenfalls zu seinen Freunden und werden ihn von nun an „Emme“ nennen.

Das würde Emme sowieso nicht weiter stören, schließlich ging er mit seiner Freundschaft immer sehr freigiebig um.
Diesem Umstand war es auch zu verdanken, dass er jetzt, kurz vor Mitternacht die Wohnung eines Freundes verließ, dem er noch einen Gefallen getan hatte.
Was genau, das ist ein andere Geschichte und gehört deshalb nicht hierher.

Emme starrte entmutigt in die finstere Nacht hinaus.

Eigentlich hatte er keine gesteigerte Lust sich in diese dunkle Suppe zu begeben und dass er zudem zu Fuß unterwegs war, machte die Sache nicht angenehmer.
Die Viertelstunde nach Hause wäre ja an sich kein Problem gewesen, aber es war so dunkel, dass er seine eigene Hand kaum vor Augen erkennen konnte, geschweige denn den Bürgersteig.
Die fahlen Strahlen der wenigen Straßenlaternen warfen kleine Lichtkegel auf den Asphalt, die wie einsame Inseln aus dem Meer der Dunkelheit herausragten.

Mutlos drehte sich Emme in der Tür um und grinste seinen Gastgeber hilflos an, in der Hoffnung vielleicht nicht doch zu Bleiben genötigt zu werden oder angesichts der widrigen Umstände zumindest nach Hause gefahren zu werden.
Seine Hoffnung zerbröckelte wie Sandstein zwischen den Fingern, als er das Lächeln des Hausherren sah.
Das war ein „Schön-das-du-da-warst-aber-jetzt-verschwinde-bitte“-Lächeln.
Keine Chance auf irgendwas. Emme seufzte.
Wenn es denn sein musste... .

Mit einem letzten freundlichen Nicken in Richtung des Lächlers trat er aus dem Haus.
Sofort schloss sich die Tür hinter ihm und er stand im Dunklen. „Toller Freund, wenigstens das Licht hättest du anmachen können...“

Vorsichtig tastete sich Emme auf den Bürgersteig und zur ersten Lichtinsel.
Mit der Zeit gewöhnten sich seine Augen an die Finsternis und er kam zügiger voran.
Trotzdem war seine schlechte Laune noch nicht verraucht.
Wie konnte dieser Sack ihn nur so rausschmeißen!? Nach allem was er für ihn getan hatte... .
Missmutig ging er durch die Straßen.

Als Emme nur noch zwei Straßen von seinem Haus entfernt war lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.
Das wäre nun nichts besonderes, wäre diese Nacht nicht eine jener warmen Sommernächte gewesen, in denen der warme Wind einem das Gesicht wie ein weicher Seidenschal umschmeichelt. Es war nicht kalt, nicht einmal ansatzweise.
Perplex blieb Emme stehen.

Der Schauer war ein Zeichen gewesen, sein Instinkt hatte bereits länger etwas bemerkt, was Emme eben erst klar geworden war.
Er fühlte sich beobachtet.
Ein flüchtiger Blick über die Schulter.

Niemand.

Misstrauisch musterte er die Fenster der umliegenden Häuser.
Natürlich konnte er niemanden entdecken, da in keinem noch Licht brannte.
Genauso verhielt es sich allerdings auch umgekehrt, da Emme meterweit von der nächsten Straßenlaterne entfernt stand.
„Alles Hirngespinste.“, dachte sich Emme und schüttelte seinen Kopf ob seiner paranoiden Anwandlung.
„Nicht alles dreht sich um dich.“schalt er sich in Gedanken. „Wenn irgendwo ein Ästchen zerbricht-.“ Ein Ästchen zerbrach wenige Meter hinter ihm.
Emmes Gesichtszüge entgleisten und gefroren Sekunden später, als sich das Knacken in Begleitung von lautem Rascheln wiederholte.
Angewurzelt blieb er stehen.

Das Knacken setzte aus. Es herrschte Stille. Absolute Stille.

Nichts mehr zu hören, die Grillen, die bisher leise gezirpt hatten und die alte Eule, die bis eben ihren Ruf in die Nacht hinaus geschickt hatte, waren verstummt.
Emme wusste nicht, was er da machte, mitten in der Nacht auf dem Bürgersteig in die Dunkelheit starrend. Der warme Wind blies ihm ins Gesicht und brachte den Duft frisch gemähten Grases mit sich.

Und noch etwas.

Emme konnte den anderen Geruch nicht identifizieren, aber irgendein Teil seines Gehirns, ein winziger, über die Jahrtausende verkümmerter Teil wisperte: „Gefahr!“

Der Geruch wurde stärker, das Wispern auch.
Emme kniff seine Augen zusammen und versuchte in der Finsternis irgendetwas zu entdecken, das der Grund für dieses seltsame olfaktorische Phänomen sein könnte.

„Zweckl---.“ Eine Bewegung in der Dunkelheit.
Nicht mehr als die Verschiebung eines Schattens, aber sie war da.

Der Geruch war wieder intensiver geworden und die Stimme in seinem Kopf schrie bereits seit einer Weile, er solle sich aus dem Staub machen.

Emmes Herz begann wie wild zu pochen.
Einerseits brüllte ihm sein Instinkt ins Ohr sich umzudrehen und wegzulaufen, andererseits war er von dem Unbekannten gefesselt, das sich da scheinbar im Dunkel verbarg.

Sein Verstand erklärte ihm, dass er keinen Grund hatte sich zu fürchten.
Wahrscheinlich war da nur ein streunender Hund, oder eine Katze, oder einfach ein betrunkener Penner, den er geweckt hatte.

Der Schemen huschte erneut durch Emmes Blickfeld, diesmal deutlich größer.

„Ein großer Hund. Ein wirklich großer H-.“, setzte seine Vernunft ein, wurde aber von einem Knurren, das einem das Blut in den Adern gefrieren ließ unterbrochen.
Auf einen Schlag waren sich alle Stimmen in Emmes Kopf einig: „LAUF!“
Und er lief

„Scheiße,Scheiße,Scheiße!“,schreit Emme und stürmt die Straße hinunter.
Sein Kopf ist völlig leer.

Welcher Schreiberling auch immer behauptet hat, im Angesicht der Gefahr würden sich die Gedankengänge beschleunigen und nur so durch den Kopf rasen, hat keine Ahnung, na ja wahrscheinlich wurde er auch noch nie von einem Vieh verfolgt, das brüllen konnte wie eine ganze Horde Grizzlys.
Das einzige das rast, ist Emme.

Er läuft so schnell er kann, wie er noch nie gelaufen ist, weicht vom Weg ab und stürmt durch Gärten, Hecken.
Wo kein Weg ist, da bricht er einfach durch.
Keine Umwege, einfach nur den direkten Weg nach Hause.
Hinter sich hört er die Kreatur atmen und sich ihren Weg bahnen.
Tränen rinnen Emme über die Wangen, sein Atem rasselt.
Er strauchelt und fällt, rappelt sich wieder auf und hetzt weiter.
„LAUF!“, brüllt es in seinem Kopf.

Panisch erreicht er sein Gartentürchen, statt es zu öffnen wirft er sich dagegen, rennt es über den Haufen; IKEA; fliegt zur Haustüre, holt seinen Schlüssel hervor, lässt ihn fallen, findet ihn und schließt auf.
Fauler Atem direkt in seinem Nacken.
Mit einem Aufschrei schleudert er den Schlüsselbund hinter sich, dorthin, wo er das Gesicht, oder was auch immer vermutet, hört ein ärgerliches Zischen, reißt die Türe auf, stolpert hinein und wirft sie hinter sich ins Schloß.

Mit dem Rücken zur Tür saß Emme da, während sein Körper angesichts der Anstrengung und der Erfahrung, die er gemacht hatte unkontrolliert zitterte.
Langsam drehte er sich zur Seite.
Er musste wissen was es war und vor allem musste er wissen, ob es noch da war.
Er schaltete das Licht vor der Tür mit zittriger Hand ein und schob den Vorhang des kleinen Fensters neben der Haustür zur Seite . Es schlug gerade zwölf Uhr Mitternacht.
Emme erstarrte.
Gerade außerhalb des Scheins der Haustürlampe funkelten ihn zwei helle Augen vom Bürgersteig aus an. Die Intelligenz und Wildheit in dem Blick ließ Emmes Herz verkrampfen.

Auch ohne Worte war die Botschaft unmissverständlich.
„Beim nächsten Mal… . “
"Im Tod werden unsere wahren Ausmaße offenbar, und die sind erstaunlich bescheiden"
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Pace
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Re: Kurzes von Pace

Beitrag von Pace »

Thomas Mann gewidmet
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Der Kies knirschte unter Hans ledernen Schuhsohlen. Langsam, fast bedächtig folgte er dem weißen Kiesweg. Schließlich erreichte er ein frisches Grab, das noch jungfräulich brach lag, ohne einen Grabstein, der kundtat, wessen sterbliche Überreste hier je nach Standpunkt entweder der Verwesung oder der ewigen Ruhe und Seligkeit überlassen worden waren.
Dennoch war es Hans sehr genau bekannt, wer sich im Inneren des Grabhügels befand:

Seine langjährige Nachbarin Eloise.

Entschlossen trat Hans an das frische Grab heran, zog einen kleinen Strauß Tulpen aus seinem Sakko und ließ ihn auf die frisch aufgeworfene Erde fallen.
Sie hatte Tulpen gehasst. Die alte Hexe!
Oh wie er Sie gehasst hatte! Diese elende alte Vettel!
Er war sich sicher, ihre Mutter hätte Eloise eine ganze Metzgerei um den Hals hängen können, aber selbst dann hätten nicht einmal die Hunde mit ihr gespielt. Diese Aura der Boshaftigkeit, die sonst nur die finstersten Gestalten aus Grimms Märchen besitzen, schreckte alles und jeden ab.

Diese alte Ziege, die ihre Gartenabfälle immer über den Zaun auf seinen Rasen geworfen hatte und ihre dämlichen Katzen, deren Haufen das Rasen mähen für ihn zu einem Slalom-Parcours machten!
Und ständig hatte Sie ihn angekeift, er solle sein Auto gefälligst nicht so nah an ihren Geranien parken, das Auto würde zuviel Schatten werfen... .


Oft genug hatte er ihr hinterhergeschrien, er würde mit Freude auf ihrem Grab tanzen.
„Tja Elo, hast du wohl nicht gedacht, dass ich das wirklich mache,was? Ich wette du dachtest ich gebe vor dir den Löffel ab?
Du hättest dir eben vorher überlegen sollen, wem du Katzenstreu in den Autotank schüttest!“

Na ja, er hatte zwar vorher „aus Versehen“ den Schwanz einer ihrer nervtötenden Katzen angesengt, aber das war ja noch lange kein Grund seine Küchenabluftanlage zu verstopfen.
Dafür hatte er ihr allerdings die Morgenzeitung Seite für Seite sorgfältig zusammengeklebt, dachte Hans mit Genugtuung.
Woraufhin Sie ihm..., Hans erinnerte sich an hunderte solcher Vorfälle von Kratzen und Schreien, Brüllen und Polizeieinsätzen bis hin zum gegenseitigem Kappen der Bremsleitungen.
Und je mehr er daran dachte, desto mehr verlor die Idee auf dem Grab zu tanzen an Anreiz.
Seine vorher zu einem gemein zu nennendem Grinsen verzogenen Mundwinkel verloren ihren Halt und rutschten immer weiter herab.
Beim Gedanken an den Christstollen mit Hasenköteln statt Rosinen stolperte er einen Schritt zurück, verlor das Gleichgewicht und konnte sich gerade noch auf eine nahe Bank retten.

Was war das? Warum war er nicht ausgelassen fröhlich? Warum zog sich sein Magen so krampfhaft zusammen und wieso war sein Mund so entsetzlich trocken?
Verwirrt starrte er auf das Grab und bemerkte den einzelnen, silbern funkelnden Tropfen nicht gleich, der ihm über die Wange ran.
Ungläubig nahm er ihn mit der Hand auf, konnte es kaum glauben, kostete und schmeckte das Salz seiner Träne. Eine Träne, die er ihretwegen vergossen hatte.
Und kaum, dass der salzige Tropfen seine Zunge berührt hatte überkam es ihn, die Erkenntnis zusammen mit einer unermesslichen Traurigkeit... .

Und zurück gelehnt, mit hängenden Armen, überwältigt und mehrfach von Schauern überlaufen, flüsterte er die stehende Formel der Sehnsucht, - unmöglich hier, absurd, verworfen, lächerlich und heilig doch, ehrwürdig auch hier noch:
„Ich liebe dich!“
Zuletzt geändert von Pace am Mi 1. Dez 2010, 23:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Jake
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Re: Kurzes von Pace

Beitrag von Jake »

Hui, berührt richtig. Man kann sagen, der lange Nachbarschaftsstreit war buchstäblich für die Katz :D
Waren sie/er allein sich vorher nicht bewusst über die Liebe oder waren sie zu schüchtern? Fragen über Fragen...
MfG
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Silbermondie
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Re: Kurzes von Pace

Beitrag von Silbermondie »

ich kann nur sagen...wow!
man kann sich wirklich toll in den Charakter einfühlen und die Wandlung von der regelrechten fRFeude über den Tod seiner Nachbarin hin zum Bewusstwerden seiner wahren Gefühle klappt wirklich gut!
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Pace
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Re: Kurzes von Pace

Beitrag von Pace »

Süß-Sauer
„Hallo Schatz, ich bin zu Hause!“

Erleichtert ließ Lars die Haustüre hinter sich in Schloss fallen.

„Und wie war dein Tag, Liebling?“, begrüßte ihn seine Frau Maren mit einer Schüssel Bonbons auf dem Arm.
Ein zärtliches Lächeln ruhte auf Marens Lippen und ihre blonden Haare saßen wie immer perfekt.
Der frische Pinienduft und die weiß-blaue Schüssel offensichtlich selbstgemachter Bonbons kündeten von ihrer Arbeit, aber dennoch stand sie genauso frisch und herausgeputzt wie immer da um ihren Mann zu begrüßen.

Es war das Wissen um diese Tatsache, die ihn Tage wie den heutigen überstehen ließen ohne seinem Chef seine verdammten Aktenordner sonstwohin zu schieben.
Langsam und erschöpft schälte er sich aus seinem Jackett.

„Du wirst nicht glauben, was heute wieder los war... .“, begann Lars mit müder Stimme zu erzählen.
„Erzähl mir davon, dann werden wir schon sehen.“, flötete Maren. „Aber vorher nimm dir noch ein Bonbon, sie sind wirklich köstlich!“
Sie streckte ihm mit einem zuckersüßem Lächeln ein mindestens ebenso zuckriges, grün glänzendes Bonbon entgegen.
Lars blickte die Kugel kurz unschlüssig an, dann griff er Marens Hand und schloss sie zärtlich um die Süßigkeit.
„Danke Schatz, aber mir ist heute nicht mehr nach Süßem.“

Obwohl der Tag bitter genug gewesen war, dachte er bei sich.
Langsam schleppte er sich ins Wohnzimmer und ließ sich in seinen Sessel fallen.

Beide, der Sessel und er ächzten im Duett, der eine unter dem Gewicht des anderen und der andere unter dem Gewicht der Welt.
„Das Abendessen braucht noch einen Moment“, zirpte Maren aus der Küche, „ der Braten braucht vielleicht noch eine Viertelstunde. Also genug Zeit, um zu erzählen, was dich bedrückt, du siehst ja völlig erschlagen aus.“
Lars schenkte ihr einen dankbaren Blick. Er hatte nicht meckern wollen, aber wenn sie ihn darum bat... .
„Aber vorher nimm dir ein Bonbon, Süßes hilft bei Stress.“
Gähnend rieb sich Lars mit dem Finger das Auge.
„Schatz..., das ist furchtbar (hier wollte er den Satz eigentlich beenden, aber zum Wohle des Haussegens verwarf er diese Idee); das ist furchtbar lieb von dir, aber heute war totales Chaos in der Firma und das einzig Süße, dass ich heute noch brauche, bist du.“
Still gratulierte er sich zu diesem geschickt angebrachten Kompliment, damit sollte das leidige Bonbon vom Tisch sein.
Er fuhr fort zu erzählen:
„Die Russen mache Druck, sie wollen schon wieder mehr Geld, wenn das so weitergeht, werden wir bald Entlassungen verkünden müssen. Und du weißt ja, an wem solche Sachen dann immer hängen bleiben... .
Außerdem mussten wir eine Rückholaktion starten, irgendwas mit Spinneneiern, ich denke es wäre besser, wenn du in nächster Zeit kein Obst von den Philippinen kaufst.
Was das wieder für eine Publicity gibt kannst du dir ja denken und wer ist für den alten Ulrich wieder der Sündenbock? - Ich natürlich.
Sag mal...hörst du mir überhaupt zu?“, hakte Lars nach, als jegliche Reaktion ausblieb.

„Natürlich, du hattest einen schweren Tag, nimm dir ein Bonbon und die Welt sieht gleich ganz anders aus.“
Lars blinzelte verwundert. Schon wieder dieses grüne Ding.
Was hatte sie damit? Warum hielt sie ihm das Ding jetzt schon zum dritten Mal unter die Nase?
So langsam schmolz seine Geduld dahin. Mehr als eine Speiseeiskugel hatte den Tag ohnehin nicht überstanden.

„Maren, ich habe dir doch schon... .“ Sein Blick begegnete den großen Augen Marens. Offen und beinahe emotionslos sah sie ihn an. Fast lauernd, wartend.
Das passte nicht zusammen, warum nervte sie ihn mit diesem Bonbon und schien ihre eigene Aufdringlichkeit selbst nicht zu bemerken. Sie war doch sonst so feinfühlig?

„Was wolltest du sagen?“, zwitscherte seine Frau.
„Nein, nichts Schatz, ich würde liebend gerne ein Bonbon haben, aber ich möchte mir den Appetit nicht verderben.“

Maren zuckte zusammen. „Ach herrje! Der Braten!“
Sie ließ das Bonbon auf dem Couchtisch fallen und schoss davon.
„Oh nein! Angebrannt!“ Tönte es Augenblicke später aus der Küche.
„Ich denke, du kannst das Bonbon ruhig essen.“
Wie praktisch, dachte Lars. Es roch gar nicht verbrannt.

Also schon wieder das Bonbon. Was sollte das?
Fast war er versucht dem Bonbon tief in seine nicht vorhandenen Augen zu blicken und in bester Clint Eastwood-Manier zu zischen: „Jetzt sind es nur noch du und ich... .“
Allerdings war ihm das dann doch zu albern.
Warum wollte Maren unbedingt, dass er dieses Bonbon aß?
Sie war doch sonst nicht so verbissen, wenn es ums Essen ging, im Gegenteil, wie oft hatte sie ihm schon einen Wink mit dem Gartenzaun gegeben, dass er doch bitte etwas abnehmen solle.
Und jetzt das? Hier stank etwas gewaltig... .

Grübelnd starrte er die Süßware an.
Was hatte es mit diesem giftgrünen Ding auf sich?
Giftgrün?
Ein absurder Gedanke. Völliger Unsinn.
Aber andererseits... .
Dieses völlig untypische Drängen, der seltsame Blick, der offensichtlich nicht angebrannte Braten... .
Die Idee war völlig unsinnig...außer... .
Hatte sie vielleicht von seinem Techtelmechtel mit der Vollbusigen aus der Buchhaltung auf der Weihnachtsfeier erfahren?
Unwahrscheinlich.... Maria (oder war ihr Name Sabrina? Anna?) hatte bestimmt nicht geplaudert.
Außerdem war das doch kaum etwas gewesen, ein bisschen harmloses rumgeknutsche, sie waren alle betrunken gewesen.

Er hatte Maren ja alles beichten wollen, aber er hatte Angst vor ihrer Reaktion gehabt.
Besser man lässt einfach Gras über die Sache wachsen, aus den Augen aus dem Sinn.

Hatte er sich gedacht.

Und jetzt starrte ihn dieses grüne Bonbon an, es bohrte sich wie ein Stachel in sein Fleisch.
„Ich weiß was du getan hast...“, schien es zu flüstern.
Konnte es wirklich sein?
Wusste sie Bescheid?
Und selbst wenn, würde sie ihn deswegen gleich vergiften? Ihn umbringen?
Woher kam diese Unruhe?
Kannte er seine Frau nach all den Jahren der Ehe so schlecht? Oder gerade so gut?

Sollte er das Teil verschwinden lassen, solange sie in der Küche war?
Aber wohin? Einfach unter das Sofa?
Nein, sie würde es beim Putzen finden.
Also in die Tasche und außerhalb des Hauses entsorgen.
Und dann? Wie sollte er so weiterleben? Wie würde er nachts noch schlafen können, wenn er sich nicht sicher sein konnte, ob seine Frau neben ihm nur darauf wartete ihn verschwinden zu lassen?

Eins nach dem anderen, zuerst muss dieses Bonbon verschwinden!

Dieser Dämon, der ihm seinen Betrug so frech vor Augen hielt musste ausgetrieben werden, vorher konnte er keine Ruhe finden.

Mit spitzen Fingern griff er nach der Süßigkeit.
Jetzt schnell in die Tasche und dann - .
„Uff,“ Maren kam mit einem erleichterten Blick aus der Küche, „das Abendessen ist gerettet.“, verkündete sie strahlend.
„Hervorragend.“, presste Lars zwischen seinen Zähnen hervor, „Zu spät!“, fluchte es in seinem Kopf.
Was jetzt?
„Oh!? Du wolltest gerade das Bonbon essen? Lass dich nicht aufhalten.“
Bildete er sich diesen Unterton nur ein?
Lars schluckte.
Jetzt gab es keinen Ausweg mehr, entweder er verspeiste jetzt dieses Dragee, oder er weigerte sich offen.
Und dann würde er sich den Fragen Marens stellen müssen. Beißende Fragen, die ihn am Ende, dessen war er sich sicher zu einem Geständnis führen würden.

Ermunternd blickte ihn seine Frau an.
Konnte sie so falsch, so durchtrieben sein?
Lars Atem ging schneller. Seine Hand schloss sich fest um das Bonbon. Klebrig und feucht.
Hatte er es nicht in gewisser Weise verdient?
Sollte er seiner Frau nicht vertrauen? Sollte er nicht daran glauben, dass sie ihn ebenso liebte, wie er sie? Trotz dieses einen schwarzen Moments?

Das Bonbon begann wie eine glühende Kohle in seiner Handfläche zu brennen.
„Schuld! Verrat!“, zischte es zwischen seinen Fingern hervor.
Eine Feuerprobe, Gottesurteil.
Stellte ihn hier eine höhere Macht auf die Probe?
Oder war es doch die Wut einer gekränkten Frau?

Wo lag da eigentlich der Unterschied?

Er hielt es nicht mehr aus. Eine Entscheidung. Jetzt.
Sein Hals war trocken, er musste schlucken um die nächsten Worte aussprechen zu können.
Es fiel ihm schwer den nötigen Speichel zusammenzubringen, aber er muss.
Diese Worte musste er aussprechen, sie lagen ihm wie ein Steinquader auf der Seele:
„Maren,....“ Eine Pause , sein Magen sträubte sich gegen die Entscheidung, die er getroffen hat. Rebellion.
Und dann dieser engelsgleiche Blick!
Wenn sie wüsste, was ihn gerade um trieb! Oder wusste sie es?
Seine Gedanken drehten sich im Kreis, das war ja gerade das Problem!

„Maren,“ , begann er erneut. „Maren, eins darfst du nie vergessen, was auch passiert, ich liebe dich.“
Mit diesen Worten schob er das Bonbon in seinen Mund.

Stille Augenblicke vergangen.

Ihm wurde übel.
So elend hatte er sich noch nie gefühlt.
Es fühlte sich an, als ob er anstatt einer Zunge einen Pelzmantel im Mund hatte, seine Backen brannten und sein Magen versuchte energisch seinen Inhalt zu entleeren.

„Also doch.“, dachte Lars zwischen den Schüben der Übelkeit.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht presste er sich seine Hand auf den Bauch.
Das Bonbon hatte er schon längst wieder ausgespuckt, aber er wusste, dass es zu spät war.
Alles was ihm noch blieb, war zu warten, bis der Schmerz nachließ.
Für immer.

Regungslos stand Maren über ihm beobachtete seinen Todeskampf.
Lars hob geschwächt den Kopf, der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen.
„Verzeih mir.“, dachte er noch, dann war er von seinen Schmerzen erlöst.




Hustend zog er sich auf die Knie.
„Was zum Teufel war denn das! Wo hattest du dieses Ding her?!“

„Aus den Ritzen zwischen den Sofapolstern“, antwortete Maren mit Befriedigung im Blick, „denselben Polstern, die du schon vor drei Wochen zu putzen versprochen hast.
Und jetzt komm, das Essen wird kalt.“
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