Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

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Ragnar
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Ragnar »

Nun, soziale Verhaltensweisen haben mit Intelligenz nichts zu tun. Menschen sind Herdentiere. Als solche bestehen wir in dem festen Glauben daran, eine Ordnung, eine Hierarchie zu brauchen. Diese Hierarchie wird auch regelmäßig ausgefochten- in allen Belangen. Nicht umsonst stammen wir von den Affen ab, die eine besonders brutale soziale Struktur haben, (es gibt übrigens die Theorie, dass- unter Herdentieren eigentlich eher abnormer, aber nicht seltener- Kannibalismus zu der Vergrößerung der Gehirne verschiedener Affenarten geführt hat, aber das ist nur eine "Theorie"- trotzdem sehr interessant, weil Gesellschaftsstrukturen unter Menschenaffen besonders brutal und rücksichtslos opportunistisch verlaufen).
Je ordnungsanfälliger der Mensch ist, umso mehr braucht er hierarchische Vorbilder, Alphatiere, etc. Der Großteil der Menschen ist opportunistisch veranlagt, was in der Natur notwendig war. Erst durch die Möglichkeit der Einfühlung, durch die Liebe zum Nachwuchs und dem Trainieren desselben, waren er und seine Vorfahren in der Lage, zu überleben. Gleichsam hat dies auch heftigst negative Seiten; es wird immer einen großen Teil an Menschen geben, der so ziemlich alles schluckt und akzeptiert, was ihn ein Höherstehender vorsetzt; an Idealen, an Ideologien, an Moralvorstellungen.

Das was Du als besondere Stärke herausstellst, ist in Wahrheit die größte Schwäche; überall da wo es Hierarchien gibt, gibt es Untenstehende, Bodensatz. Dieser Bodensatz variiert von Gesellschaft zu Gesellschaft- sei er nun akademisch, arbeitslos, besonders subversiv oder - im Empfinden eines Großteils der Herde- häßlich. Der Bodensatz einer opportunistisch verankerten Gesellschaftsform, die auf Hierarchie und Unterdrückung basiert, ist automatisch eine Mißgeburt, eine Ausnahme- vielleicht bringt man ihm, so man christlich-sadistisch veranlagt ist, "Mitleid" entgegen, aber dieses Mitleid sorgt nicht für eine Eingliederung dieser Ausnahme, sondern mehr noch für eine größere Ausgrenzung- aber man darf jene Ausnahme für das bemitleiden, was sie ist, ja sie vielleicht sogar nähren, lieben, ihr Arbeit und Glück verschaffen- aber immer im vollen Bewusstsein der eigenen Überlegenheit. Diese Form des Mitleids kann rassistisch sein, (frag' mal einen Afroamerikaner was er von "Onkel Toms Hütte" hält- der arme bemitleidenswerte "Neger" auf breiter Front, kein selbstbestimmter und starker Mensch, sondern ein reines Häufchen Elend, das die Hilfe der wenigen "guten" Weißen zu erwarten hat- abgrundtief widerlich), aber dieser Tage bezieht sie sich eher auf soziale Stände oder Behinderte.

Auch sind Menschen dafür anfällig, diese Verlierer anzufeinden und sogar körperlich zu verletzen- bis hin zu ihrem Tod. Allein das RTL-Programm ist in den letzten Jahren bemüht, uns diesen Verlierer in allen Variationen zu schildern- wir backen uns einen Feind. Nach dem ganzen Hartz-IV-Wahnsinn ist der Hass auf Bedürftige angestiegen- ich habe hier (in NRW) manchmal fast den Eindruck, als sei der Hartz-IV-Empfänger der neue Asylant, so häufig vernimmt man hier Sprüche, dort sogar Schläge gegen jene "Verlierer".

Menschen sind, aufgrund der von Dir angeschnittenen Veranlagungen, eher in der Lage, auszugrenzen, vereint die Ausnahmen zu hassen- ja, sie in letzter Konsequenz allein aus ideologischen Gründen, die die jeweiligen Alphatiere vorgeben, zu töten. Oder sie- heutzutage verbreiteter- eher zu "jagen". (Man kann trefflich über Begrifflichkeiten streiten- Eva Herman z.B. ist medial betrachtet tot, weil man ihr etwas vorwarf, das sie nie gesagt hat).

Der Mensch ist leider keine Schlange, die nur angreift, wenn sie bedroht wird oder sich bedroht fühlt. Der Mensch ist ein Affe, der für die Herde und das Wohlergehen derselben tötet, auch, wenn es ihn selbst nicht betrifft. Der also in der Lage ist, all seinen Frust und Hass auf eine bestimmte Person zu projizieren, z.B. dann wenn der Hass des eigentlichen Auslösers gesellschaftlich nicht anerkannt ist.
Ich selbst bin sehr bemüht, mehr Schlange und weniger Affe zu sein...
ThRaWn
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von ThRaWn »

also so wie du des etz schilderst is der mensch von grund auf böße, unterdrückt schwächere, tut alles zum wohl seiner "herde" und ist, zumindest der großteil der menschen, zum folgen geboren, sprich der normale mensch tut das was er von oben gesagt bekommt bedingungslos, oder lässt sich mit schmeichelungen relativ leicht rumkriegen
dem stimme ich fast ganz zu
einzige sache, die man noch beachten muss, der mensch hasst nicht nur, der mensch hat auchnoch zahllose andere empfindungen, wie liebe, hoffnung, mitleid, usw.
bei euch in nrw werden leute ausgegrenzt?
bei uns in bayern is das nicht anders, aber es giebt immer leute, oder es sollte immer leute geben, die sich wegen den oben genannten gefühlen zu den ausgegrenzten setzen, und sie wieder in die gesellschaft integrieren, natürlich giebt es ausnahmen, aber ich glaube im großen und ganzen werden wir menschen eher durch unsere guten gefühle als durch hass oder folgewillen geleitet
auserdem bringt uns ein soziales zusammenleben, so wie wir es praktizieren, mit gleichberechtigung von behinderten und sowas, viel weiter in forschung und sowas, z.B. steven hawkin
und vll. haben wir etwas schlechtes, kanibalistisches, mörderisches von unseren vorfahren in uns, aber wir sind MENSCHEN, wir können logisch denken und wir haben ein gewissen, wir sind nicht wie affen, zumindest sollten wir nicht so sein
auserdem sind wir doch die armen, wenn wir nur dann gut sind, wenn wir über leute, denen es schlechter geht als uns herziehn

nochmal zum thema herde: WIR MÜSSEN DIE GESAMTE MENSCHEIT ALS EINE GLEICHBERECHTIGTE HERDE AKZEPTIEREN; IN DER JEDER MENSCH, EGAL WELCHER HAUTFARBE RELIGION ODER SONSTETWAS GLEICHVIEL WERT IST!!!
Ragnar
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Ragnar »

also so wie du des etz schilderst is der mensch von grund auf böße, unterdrückt schwächere, tut alles zum wohl seiner "herde" und ist, zumindest der großteil der menschen, zum folgen geboren, sprich der normale mensch tut das was er von oben gesagt bekommt bedingungslos, oder lässt sich mit schmeichelungen relativ leicht rumkriegen
Es ist so, aber mit Deiner moralischen Bewertung gehe ich nicht konform. Dieses Verhalten ist Teil der menschlichen Natur- im Normalfall sorgt es dafür, dass der Mensch in seiner Herde überlebensfähig bleibt- nicht als Individuum, sondern als Gemeinschaft, eben weil der Mensch ein soziales Tier ist. In der Natur funktioniert das Herdendenken u.a. deshalb so gut, um schwache Elemente abzustoßen, die eventuell den Fortbestand der einzelnen Gruppe gefährden. Mit unseren Gleichheitsgedanken sind wir wiederum soweit gekommen, dass sich die Wahrnehmungen und Grenzen vollkommen verschoben haben- bei uns sind die Intelligenten, die Sonderlichen, die etwas Verschrobenen mittlerweile die Außenseiter, und es hat sich ein Diktat des Mittelmaßes etabliert- alles, was davon nach oben oder nach unten abweicht, wird erst einmal skeptisch beäugt. Dieser - im Übrigen unfaire - Gleichheitsgedanke führt auf Dauer zu einer kompletten Degeneration einer ganzen Gesellschaft- was das im Einzelnen bedeutet, lässt sich nicht nur am Verhalten in den Schulklassen, sondern auch im Fernsehen und im Printjournalismus, sogar in der Literatur beobachten.
einzige sache, die man noch beachten muss, der mensch hasst nicht nur, der mensch hat auchnoch zahllose andere empfindungen, wie liebe, hoffnung, mitleid, usw.
Zum Mitleid habe ich mich schon geäußert- verkappte Eitelkeit. Ganz niedlich, wenn man als Steinreicher von der Kanzel predigt oder das arme Bürschen, das sich mit Hilfsjobs über Wasser hält, noch tiefer in seiner unschönen Stellung zementiert sehen möchte, indem man es noch dazu offen bemitleidet- wer solche Tools braucht, bitte sehr.
Liebe führt sich dann selbst ad absurdum, wenn man jenes hohe und seltene Empfinden auf alle Menschen zu übertragen versucht- man nennt das glaube ich Philanthropie.
Nur was beweist das jetzt? Ich wollte nie darauf hinaus, dass irgendwer "böse" sei- in Deinem Sinne. Solche Kategorien sind ohnehin derart löchrig, dass es kaum einen Sinn macht, darüber nachzudenken.
bei uns in bayern is das nicht anders, aber es giebt immer leute, oder es sollte immer leute geben, die sich wegen den oben genannten gefühlen zu den ausgegrenzten setzen, und sie wieder in die gesellschaft integrieren, natürlich giebt es ausnahmen, aber ich glaube im großen und ganzen werden wir menschen eher durch unsere guten gefühle als durch hass oder folgewillen geleitet
Und was sind diese Integrierten dann? Adressaten eines Mitleids? Werden das selbstbestimmte, starke Menschen? In der Regel leider nicht... Der Integrationsgedanke ist so lange respektabel, wie er unter dem Banner der Akzeptanz funktioniert. Wenn er allerdings auf dem Fundament des Mitleids aufgebaut wird, ist er hinfällig und lähmend noch für den Adressaten des Mitleids. Wenn er darauf basiert, dass sich der vorherige Außenseiter in all den Verhaltensweisen, die er eigentlich nicht mag, den "Anderen" anpaßt- dann wird es eine lächerliche Komödie, die mit Selbstfindung nicht das Geringste zu tun hat. Wem nützt Mitleid? Dem Mitleidenden, weil es ihm ein Gefühl der Höhe gibt. Dem Bemitleideten im besten Falle Genugtuung, Aufmerksamkeit zu bekommen- für eine halbe Stunde ...
auserdem bringt uns ein soziales zusammenleben, so wie wir es praktizieren, mit gleichberechtigung von behinderten und sowas, viel weiter in forschung und sowas, z.B. steven hawkin
Den Zusammenhang erkenne ich gerade nicht. Er erschließt sich mir nur im beißend-zynischen Sinne; so wirst Du das aber nicht gemeint haben.
und vll. haben wir etwas schlechtes, kanibalistisches, mörderisches von unseren vorfahren in uns, aber wir sind MENSCHEN, wir können logisch denken und wir haben ein gewissen, wir sind nicht wie affen, zumindest sollten wir nicht so sein
Solche hierarchischen Strukturen sind nicht schlecht, im Gegenteil; sie dienen dem Zweck des Fortbestehens. Wir führen diese Kategorien nur in allen erdenklichen Maßen ad absurdum, was u.a. mit der Tatsache zusammenhängt, dass die Autoritäten immer weiter schwinden. Ideologisch betrachtet finde ich das auch nicht schlecht; aber die Gesellschaft, in der wir heute leben, wird mehr und mehr den Bach hinuntergehen, weil wir- aus gesellschaftlicher Sicht- mittlerweile einen Quasisozialismus vollziehen, der eine ganz breite Masse dumm hält, die aber auch bereit dazu ist, sich dumm halten zu lassen und über andere (vermeintlich noch Dümmere) zu lachen. Das ist die Zukunft, die dieser Gleichheitsgedanke uns bringt: die einen lachen sich halb zu Tode über das was da ständig gefaked wird, während sie in der Schule Amokläufer produzieren, die das alles zum Kotzen finden, und der Wert von Bildung, Wissen und das Interesse daran, wird immer weiter schwinden. Aber Hauptsache man bekommt eine Lehrstelle, damit man seine Kinder ernähren und das Laufrad des Kapitalismus' bedienen kann. Der Europäer des 21. Jahrhunderts richtet seinen eigenen Intellekt zugrunde, indem er vollkommen falsche Signale setzt, die nicht an Ehrgeiz, Motivation und Stolz appellieren, sondern rein an Gefühlen der Zugehörigkeit zur Masse.
Etwas plakativ formuliert: während in der Natur das Herdentier versucht, alles zu tun um die Masse zu beeindrucken und von ihr geachtet zu sein, geht es heutzutage vielfach nur noch darum, ihr zugehörig zu sein und "als Mensch", ohne irgendeine Leistung erbracht zu haben, geschätzt zu werden. Denn wir sind ja alle gleich - was faktisch schon absurder Stuß ist.
WIR MÜSSEN DIE GESAMTE MENSCHEIT ALS EINE GLEICHBERECHTIGTE HERDE AKZEPTIEREN; IN DER JEDER MENSCH, EGAL WELCHER HAUTFARBE RELIGION ODER SONSTETWAS GLEICHVIEL WERT IST!!!
Warum? Und warum schreibst Du das groß?
ThRaWn
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von ThRaWn »

ja, du hast recht, mit dem verschobenen maß, jeder, der fragen stellt, warum wir etwas tun, wird schieß angeschaut, was meiner meinung nach auch völlig falsch ist.
du hast aber auch gesagt, dass mensch, die "die herde behindern", abgestoßen werden sollen.
dazu mal ne frage, kannst du den tod von sovielen leuten verantworten?
kannst du das?
klar, evolutionär gesehn ist es kompletter schwachsinn was wir machen, fast alle menschen haben mitlerweile sehfehler, die vererbt wurden, wenn sie vorher ausselektiert worden wären hätte es nie soviele leute mit seefehlern gegeben

warum sollte mitleid verkappte eitelkeit sein?
ich mein, es gibt auch mitleid das von herzen kommt, wo man die leute aufrichten will, aber du hast auch recht, man darf die leute nicht auf das mitleid anderer angewiesen lassen, man muss ihnen praktisch hilfe zur selbsthilfe geben, damit sie sich selbst wieder aufbaun können

mener meinung nach hängen mitleid und akzeptanz immer zusammen, ich habe nur mitleid mit jemanden, den ich auch als mensch akzeptiere

des mit steven hawkin war so gemeint, dass die selektur der evolution auch nachteile hat, zum beispiel eben steven h., ohne ihn wären wir in der astrophysik seeehr weit zurück
leistet er damit nicht auch einen anteil zum vortbestehn der "herde"?

was hat quasisozialismus mit dem dummhalten der briten masse zu tun?
sozialismus ist das beste wirtschaftssystem, wenn es richtig ausgeführt wird, nich wie in der sovietunion, es ist das einzige wirtschaftssystem das nicht auf der ausbeute anderer beruht

weil wir nicht nur deutschland sind, wir sind weltweit miteinander vernetzt, die menschheit sind nichtmehr viele herden, sie ist eine herde
Ragnar
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Ragnar »

du hast aber auch gesagt, dass mensch, die "die herde behindern", abgestoßen werden sollen.
dazu mal ne frage, kannst du den tod von sovielen leuten verantworten?
kannst du das?
klar, evolutionär gesehn ist es kompletter schwachsinn was wir machen, fast alle menschen haben mitlerweile sehfehler, die vererbt wurden, wenn sie vorher ausselektiert worden wären hätte es nie soviele leute mit seefehlern gegeben
Hrm, ich glaube auch nicht, dass es darum geht, jemanden abzumurksen- vielleicht in bestimmten Fällen eher darum, die Einsicht zu besitzen, sich mit schwereren Erbkrankheiten nicht fortzupflanzen. Aber Du sprichst da einen Punkt an, den ich so beim Schreiben gar nicht bedacht habe. Das große Problem ist, dass der Mensch keine Fressfeinde hat und sich eine Gesellschaft aufgebaut hat, in der andere Dinge zählen und wichtiger sind als das Überleben- aber ich denke, wie Du, dass wir die Quittung dafür bekommen werden und teilweise auch schon bekommen haben.
warum sollte mitleid verkappte eitelkeit sein?
ich mein, es gibt auch mitleid das von herzen kommt, wo man die leute aufrichten will, aber du hast auch recht, man darf die leute nicht auf das mitleid anderer angewiesen lassen, man muss ihnen praktisch hilfe zur selbsthilfe geben, damit sie sich selbst wieder aufbaun können
Gut, an der Stelle muss ich wortklauben (*g*); das was Du beschreibst, definiere ich als "Mitgefühl", das nicht auf einer "Leidbeziehung" basiert. D.h., wenn Du jemanden magst, dann freust Du Dich mit ihm, und bist vielleicht tatsächlich auch traurig, wenn er es ist. "Mitleid", so wie es in unseren Breitengeraden verstanden wird, scheint mir vielmehr eine Beziehung zu sein, die sich einzig auf die Betrachtung des Leides eines Anderen bezieht, ohne ihn als Mensch zu achten und zu akzeptieren. Darauf zielte ich ab.
des mit steven hawkin war so gemeint, dass die selektur der evolution auch nachteile hat, zum beispiel eben steven h., ohne ihn wären wir in der astrophysik seeehr weit zurück
leistet er damit nicht auch einen anteil zum vortbestehn der "herde"?
Yep, das ist das Ding mit den anderen Prioritäten. Und ich wäre (ganz ab von den evolutionsbedingten Umständen) dafür, dass wir uns diese erhalten. In unserem menschlichen Umfeld ist Wissen oftmals der größte und der wertvollste Rohstoff; bedauerlicherweise haben das die wenigsten auf dem Schirm, (so lange es darum geht, Kaufinteressen anzuregen, ist dies auch egal). Unsere Selektion funktioniert nicht primär physisch, (ich glaube, die wenigsten wollen "hochgezüchtete" Kampfmaschinen haben, wie es im dritten Reich ja so schön propagiert wurde), sondern vielmehr auf intellektueller Basis. Und intellektuelle Entwicklung hat auch immer was mit Wettbewerb zu tun; dieser wird aber weitesgehend abgelehnt, weil ja alle Menschen gleich seien. Ein Ansatz, ein Antrieb zur Verbesserung, zur Entwicklung, wird nicht mehr gegeben, im Gegenteil. Wir alle verweilen auf unserem Status- Hauptsache, wir sind glücklich und dünn- dafür sorgen die Katjes ohne Fett... Es ist fürchterlich absurd, aber das funktioniert. Ich kriege es quasi täglich mit, wie gut das funktioniert- ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Lehrer, die immer mal wieder Kalauer und Auszüge aus Klassenarbeiten zum Besten geben. Das sieht größtenteils schon selbst auf dem Gymnasium katastrophal aus.
Aber wir bleiben alle auf demselben Status und jeder Mensch ist gleich, so lange er dasselbe frißt wie die Anderen, dasselbe verlangt wie die Anderen und dieselben nebulösen Träume von Geld und Schönheits-OPs und Schwanzverlängerungen hat- hier bieten ja auch einige private Sendeanstalten lebhafte Tipps zum Thema.
was hat quasisozialismus mit dem dummhalten der briten masse zu tun?
sozialismus ist das beste wirtschaftssystem, wenn es richtig ausgeführt wird, nich wie in der sovietunion, es ist das einzige wirtschaftssystem das nicht auf der ausbeute anderer beruht
Gleichheitsgedanke und alle arbeiten auf dasselbe Ziel hin- für die Sache. Absoluter Opportunismus. Schon lange vor dem realen Sozialismus. (Ich habe letztens noch eine Lesung von John Henry Mackays "Die Anarchisten" beendet- ich will Dir nicht meine Lesung empfehlen, aber das Buch ist sehr interessant, wenn man mal eine etwas kritischere Stimme eines ehemaligen Anhänger der sozialistischen Bewegung im ausgehenden 19. Jahrhundert hören möchte).
Der Realsozialismus ist für mich natürlich indiskutabel- hat aber auch mit den Gedanken Marx' nur bedingt etwas zu tun. Aber im Grunde hat sich im Sozialismus so ziemlich alles zusammengefunden, was sich damals so zusammenfinden konnte,- deshalb sind da m.E. Gemeinplätze schwierig.
Deswegen, kurzum: Im Sozialismus fehlt mir der Wettbewerb. Was das Ausbleiben desselben anstellen kann, konnte man in der ehemaligen DDR sehr gut sehen. Ist keine Gesellschaftsform, die mir persönlich zusagt.
weil wir nicht nur deutschland sind, wir sind weltweit miteinander vernetzt, die menschheit sind nichtmehr viele herden, sie ist eine herde
Das kommt auf die Frage der Interpretation des Begriffs "Herde" an. Ich tue mich allerdings schwer, bsplw. den Singapurer darauf hinzuweisen, dass er sich gefälligst neben einem durchschnittlichen Europäer einreihen solle- dafür habe ich viel zu großen Respekt vor dem Wissen und der intellektuellen Größe, die die Singapurer Gesellschaft schon früh ihren Kindern vermittelt und beibringt. In dem Vergleich fallen wir fast in allen Kategorien durch- vielleicht nur dann nicht, wenn es darum geht, jemanden "auf Fresse" zu geben und über den aller ältesten und schlechtesten Kalauer bei TV-Total zu lachen. Sorry, man kann das anders interpretieren, aber ich bin- was Deutschland betrifft- absoluter Kulturpessimist.
Zuletzt geändert von Ragnar am Mo 7. Dez 2009, 00:44, insgesamt 1-mal geändert.
ThRaWn
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von ThRaWn »

hmm, klar, aber geh erstmal zu einem hin und sag ihm, pflanz dich nicht fort, weil du erbfehler hast

klar, is immer sone definitionssache

hmm, ich glaub es muss von allem etwas geben, leute die physisch stark sind, um z.b. ackerbau betreiben zu können, und leute mit großem gehirn um etwas neues zu entwickeln, aber es muss beide geben, ansonsten gehts nicht

klar, des was in der ddr gmacht wurde war scheiße, aber zum thema sozialismus wir ja schon in nem anderen forum diskutiert

ja klar, aber wir solln ja auch was von den anderen lernen, zum beispiel können wir von den leuten aus singapur neues wissen erlernen, ich meinte keineswegs dass sich alle uns unterordnen sollten, oder wir uns anderen, ich meinte eher dass wir viel von anderen lenen sollten
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rotes Gnu
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von rotes Gnu »

Nun ja ich kann dir in deiner Argumentation so nicht ganz zustimmen Ragnar.
Du berufst dich auf natürliche Selektion, auf einen angeborenen Gewaltgedanken und so einiges anderes.
Ich frage dich aber eines: Wie stehst du in deiner eigenen Person dazu? Ich meine wenn du von dir behauptest du würdest versuchen mehr Schlange als Affe zu seien? Meinst du nicht, dass du dir dann etwas zu viel herausnimmst? Oder bist du kein Mensch? Ich denke doch schon. Außerdem gehen wir mal davon aus du hast Recht. Der Mensch ist ein dauernd kriegführender Brutalo. Wie erklärst du dir dann abgrundtiefe Pazifisten wie z.B Mahatma Gandhi (übringens um mal auf das Thema natürliche Selektion zurückzukommen: der hätte mit seinem Gedanken wohl auch ziemlich schnell den Löffel abgegeben, wenn wir vno "natürlichen" Situationen ausgehen)(gut über den begriff abgrundtief kann man sich streiten). Kannst du dir dann Leute erklären die ohne besondere Gewaltanwendung Großartiges erreichen? Eine andere Sache: Kriegführen ist ein absolutes Grundbedürfnis des Menschen. Nun ja. Überlegen wir mal von wem Kriege ausgehen. Kommen sie von der großen Masse oder kommen sie von einigen wenigen Kriegsfürsten? Ich glaube diese Frage kann man sich ziemlich leicht beantworten. Wenn nun ein Kriegsfürst (ich nenne das bewusst "Kriegsfürst" weil es halbweges universell ist)
ein ganzes Volk gegen ein anderes aufhetzt ist das eine Sache aber damit geht der Krieg immer noch nicht vom Volk aus. Genauso die Gewaltbereitschaft unserer Zeit. Ich denke nicht, dass das von der "Verteufelung" von physischer Gewalt herrührt, sondern vielmehr von den generellen Mängeln unserer Gesellschaft. Von einer durch ein paar wenige Männer geleitete Horde Lämmige die die Männer noch nicht einmal sehen. Doch allein die Tatsache, dass es solche Threads wie diese gibt sollte dich zumindest schonmal nachdenklich über die Art der Menschen machen. Nochmal zu den Pazifisten. Sind Pazifisten Behinderte, einfach dumm oder naiv? Oder meinst du , dass es so etwas nicht gibt? Gut, es gibt keine Pazifisten ^^. Aber ist es nicht gerade gut daran zu glauben? Sollte dann der Traumpazifist nicht immer das Vorbild unserer Gesellschaft seien? Um nochmal zur Gewalt in Deutschland zurückzukommen. Natürlich sind shows wie DSDS oder popstars nichts als Gladiatorenkämpfe oder Hexenverbrennungen unserer Zeit ABER wenn wir das erkennen können, warum so pessimistisch? Zum Thema Mitleid. Hmmm.... Gut. Wenn du das Mitleid dadurch defineren willst. Bitte. Könntest du mir deiner Meinung nach den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl erklären? Ich will nur eine Frage stellen. Wie ist das mit dir? Wie fühlst du dich wenn jemand Mitleid mit dir hat? Also ich für meinen Teil freue mich wenn ich aufrichtiges Mitleid bekomme. Man sieht, dass man seinen Mitmenschen nicht egal ist. Man erkennt, dass einen seine Mitmenschen nicht generell verachten. Darüber kann man sich naürlich auch streiten aber das würde mich mal interessieren. Würdest du selbst deine Argumentation konsequent erleben müsste dir das Mitleid deiner Mitmenschen ziemlich egal sein. Viel mehr noch: Es müsste dich doch wütend machen wenn jemand dir gegenüber Mitleid zeigt.
ThRaWn
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von ThRaWn »

ich für meinen teil stimme dir zu,
einzig wegen der sache mit den kriegsfürsten, in ganz wenigen fällen giebt es gründe für ein ganzes volk krieg zu führen, z.b. die völkerwanderung, da war die breite masse damit einverstanden zu kämpfen, die masse wollte von sich aus ein neues leben, weg, von der bedrohung aus dem osten, den hunnen, gut man könnte etz sagen, dass die völkerwanderung von den kriegsfürsten der hunnen ausgelöst worden ist, also doch die interessen einzelner dahinter stecken, aber die fluchtvölker wollten kämpfen, wollten eine neue heimat, oder ihre alte verteidigen
und zum thema mitleid,
wenn ich jemandem aus mitleid helfe, und er dann denkt er kann sich immer auf meine hilfe verlassen, dann wir der sich nie richtig integirieren können
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rotes Gnu
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von rotes Gnu »

Meiner Meinung ist auch die Völkerwanderung nichts als ein inszenierter Krieg einiger großer Politiker. Die Völker wollten sich eine neue Heimat erkämpfen. Das stimmt, aber sie flüchteten vor einer anderen Verfolgung, einem anderen Krieg. Deshalb das Nachbarvolk zu überfallen ist auch nicht gerade nobel, um es einmal höflich auszudrücken. Wegen dem Mitleid: Nun ja wie gesagt in der Beziehung möchte ich mich so nicht festlegen. Eine Integration ist dann möglich wenn ich mein Gegenüber als gleichberechtigt aktzeptiere. Ob eine vollständige Integration wünschenswert ist, ist eine andere Frage. Für mich steht fest, dass unter Integration nicht das vollständige Aufgeben seiner Kultur zu verstehen ist, sondern eher das Verstehen und Aktzeptieren der Kultur des Landes die man seine neue Heimat nennt. Gut, das klingt sehr hochtrabend und arrogant. Man könnte sagen, dass ich mich ja nicht in einer solchen Situation befinde, dass ich ja nicht verstehen kan wie ein Einwanderer sich fühlt. Das stimmt, ich weiß nicht wie ein Einwanderer sich fühlt. Ich kann nur vermuten. Ist Mitleid förderlich für die Integration oder verhindert es sie? Ich denke es kommt auf den Kontext und die "Art" des Mitleids an. Bemitleide ich einen z.B Sudanesischen Einwanderer als jemanden dessen Situation mir leid tut oder als jemanden der mir als Person leid tut. Letzteres ist denke ich für die Person beleidigend obwohl es auch eine Form von Mitleid seien kann. Natürlich sind auch nicht alle Einwanderer zu bemitleiden. Die meisten haben keinen großartig anderen Hintergrund als ein durchschnittlicher Deutscher um auszuwandern. Für meinen Teil kann Mitleid durchaus förderlich für eine integration sein. Jedoch nur aufrichtiges Mitleid und kein unerhrliches Augengewische.
ThRaWn
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von ThRaWn »

hm, ja, ich glaub unsere meiungen sind sich relativ ähnlich xD
ma schaun ob wir die welt verändern können xD xD
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