Die verlorene Stadt
Verfasst: Sa 15. Okt 2011, 18:10
Hallo zusammen,
Da bin ich wieder und ich habe mich mal an eine neue Geschichte gesetzt. Ich hoffe sie gefällt euch. Diesmal ist sie in einem etwas längeren Format und etwas übersichtlicher als die letzten Geschichten. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und wäre euch sehr dankbar für Feedback
Kapitel 1 Der Überfall
Der Barkeeper füllte nach. Es war bereits Johns drittes Glas was er an diesem Abend trank und trotzdem fühlte er sich nicht betrunken. Er fühlte sich nicht mal wirklich beschwipst sosehr nahm ihn das woran er gerade dachte mit. Der Alkohol wollte bei ihm einfach nicht so recht funktionieren, obwohl er doch bei allen anderen wirkte, und das nur allzu gut wie bei seinem Nachbarn, der zusammengesunken auf dem Stuhl saß. Schon als Jugendlicher merkte John schnell das er nicht betrunken werden konnte. Das war am deutlichsten als seine Kameraden alle bewusstlos am Boden lagen und er immer noch stand und das nach fast zehn Gläsern Bier. Für ihn war das völlig normal geworden, trotzdem trank er nicht viel, auch wenn sein Körper den Alkohol komplett rausfilterte, war er sich nicht sicher ob er nicht doch etwas bewirken konnte, wenn er es übertrieb.
Als er sein Glas gerade leerte, klingelte es in seiner Tasche, was er mit einem Murren zur Kenntnis nahm und stellte das leere Glas auf den Tresen. Danach holte er, nun ein wenig gereizt, das Handy aus seiner Tasche und legte es sich an das Ohr.
"John Meysen?" meldete sich John am Apparat.
"Ich bins John! Pren! Wo treibst du dich mal wieder rum? Ich hoffe nicht da wo ich dich vermute, oder Kumpel?" sagte die Stimme aus dem Handy.
"Ja ich bin in der Bar" gab John zur Antwort zurück.
"Ich wusste es" sagte Pren enttäuscht. "Ich brauche dich hier, aber egal ich komme selbst vorbei".
"Nein warte...!" rief John, aber Pren hatte bereits aufgelegt.
"Na toll" sagte John wütend. "Der Typ ist ja schlimmer als ich dachte".
Der Abend sollte doch so schön enden, aber jetzt war sich John ganz sicher, dass es nicht so sein würde. Nicht nachdem Pren angerufen hatte und gesagt hatte das er ihn bräuchte. Immer wenn er das getan hatte, dann hatten sie Sachen erlebt, die ihnen niemand glauben würde, wenn sie davon erzählen würden. Es waren Ausflüge in unbekannte Gebiete, unbekannte Kulturen und oft auch unbekannte Gefahren, denen sie sich stellen mussten und die meisten hatten sie nur mit knapper Not überlebt.
Ihr letztes Abenteuer war nicht ganz so reibungslos abgelaufen wie sie sich es vorgestellt hatten.
Es sind Dinge passiert, die nicht hätten passieren dürfen, sie hätten erst gar nicht in die Nähe der goldenen Stadt kommen sollen und doch haben sie es getan. Sie waren dumm und naiv. Sie hatten tatsächlich geglaubt das Geheimnis lüften zu können, aber sie haben das Rätsel nicht lösen können.
John würde niemals vergessen wie Rose in die Tiefen stürzte und der Geheimgang für immer verschlossen blieb.
Der Tod von Rose ging ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Ständig sah er sie,nach seiner Hand greifend, in die Tiefe stürzen. Das letzte an das er sich noch erinnerte war, dass Pren ihn aus der Halle gezogen hatte, weil er sich nicht mehr bewegen konnte vor Schmerz. Kein körperlicher, sondern geistiger Natur. Seitdem war eine Woche vergangen und er, John, betrank sich täglich um den Vorfall irgendwie zu vergessen. Auch wenn es nichts half, glaubte er das er sie irgendwann mit Hilfe des Alkohols, vergessen würde. Vielleicht würde er eine neue kennen lernen, eine die Rose ähnlich ist.
"Eine wie Rose..." murmelte er vor sich hin.
Aber das war unmöglich. Niemand war sogut wie Rose es gewesen ist. Keiner war in der Lage sogut mit Menschen umzugehen wie sie es getan hatte. Ohne sie wären sie vielleicht nicht am Leben.
Plötzlich wurde John aus seinen Gedanken gerüttelt und er sah in das Gesicht eines Mannes, das aussah als ob jemand auf ihn eingeprügelt hätte. Es war ein Gesicht, das die meisten Schlägertypen trugen. Zumindest die ganz harten. Dieser hier besaß eine riesige Narbe die über sein rechtes Auge und seiner Wange ging. Sein Blick war eiskalt und ließ John ein wenig schaudern, trotzdem ließ er sich nicht von dem Typen sonderlich beeindrucken.
Der Mann hatte John am Kragen gepackt und ihn in die Luft gezerrt. John konnte fast nicht mehr atmen trotzdem schaute er den bulligen Mann genauso eiskalt an wie seinen Gegenüber.
"Gib mir dein Geld, du Hund!" brüllte er und rüttelte kräftiger an John.
Der hob nur die Hände und schüttelte den Kopf.
"Sorry Isch spresche nicht Deutsch" sagte John, in der Hoffnung den Grobian endlich loszuwerden.
"Du nicht verstehen Deutsch?" fragte der Typ sarkastisch.
John schüttelte den Kopf.
"I will your Money!" brüllte er und rüttelte wieder an ihm.
Sein Englisch ist nicht gerade das beste, dachte John und wartete ab was sein Gegner als nächstes tun würde. Der griff in seine Taschen und holte einige Centstücke heraus, die schienen ihn aber nicht sonderlich zu begeistern als er sie einsteckte und suchte weiter nach etwas wertvollem. Sein Blick blieb bei dem goldenen Ring, den John am Finger trug und zog ihn behutsam von seinem Finger ab. Die Gier konnte man förmlich in den Augen des Mannes lesen. Dieser Mensch würde für Geld und Schmuck sogar töten wenn es sein musste und das wusste John. Aber als er seinen Ring wegnehmen wollte, wurde John wütend und packte das Handgelenk des Mannes.
"Das, mein Freund hättest du lieber lassen sollen..." sagte John und trat dem Grobian in den Magen, was ihn kurz darauf zwang ihn loszulassen und seinen Bauch vor Schmerz zu halten.
John zog aus seiner Jacke eine kleine Pistole und richtete sie auf den Mann, der sich immer noch vor schmerzen krümmte.
"Ey Alter, nur wegen dem bisschen Kleingeld willst du mich direkt umbringen?" fragte der Mann ungläubig, schon fast panisch. "Die Kette ist bestimmt auch nicht viel wert und aus echtem Gold ist die eh nicht, Mann ?".
Die Situation hatte sich verändert. Zum Guten für John, der nun eindeutig am gewinnen war. Aber er hatte oft festgestellt das Töten, nicht die beste Lösung war. Das hatte ihm Rose mehrmals bewiesen. Man konnte einen Mann mit Worten genauso besiegen wie mit einer Waffe, aber bei dem, der vor John lag, war Reden nicht möglich. Eigentlich war er sich nicht sicher ob man mit diesem Kerl reden konnte, schließlich hatte der Mann ihn überfallen und wollte seine Wertsachen stehlen.
Schließlich beschloss John das zu tun, was er eigentlich vorgehabt hatte.
Er holte die Pistole raus, ignorierte die Bitten und Angebote des Mannes und drückte ab.
Ein leises Zischen ertönte und der Mann vor ihm sackte zusammen wie ein Sack Kartoffeln.
Es war kein Blut zu sehen, noch war eine schlimme Wunde zu erkennen, der Mann atmete sogar noch und sah aus als ob er schlafen würde. Die Pistole, die John benutze, war eine Betäubungspistole, eine, die ihm schon immer gute Dienste geleistet hat, besonders in Situationen wie diesen. Er hatte sie von Rose bekommen – seiner Verlobten. Bei den Gedanken an sie wurde ihm übel und er musste sich auf den Stuhl setzen.
Erst jetzt fiel ihm der Barkeeper auf oder eher gesagt sein Fehlen. Wo war er und hatte er etwas von dem Überfall mitbekommen? Das rote Warnlicht vor der Tür war ihm Antwort genug und er wusste jetzt auch wo der Barkeeper war und was er gemacht hatte. Wenn man bedenkt das John eine Waffe gezückt hatte und abgedrückt hatte, war es kein Wunder das er um sein Leben gefürchtet hat und sich Hilfe geholt hatte.
Die Polizisten stürmten das Gebäude und John sah sich zehn Polizisten gegenüberstehen, die ihre Waffen auf ihn richteten, jederzeit bereit abzudrücken, sollte er sich nur einen Meter weiter weg bewegen.
"Stehen bleiben," schrie einer aus der Gruppe. "Heben sie ihre Hände hinter den Kopf und drehen sich sich um!".
Das tat John. Er drehte sich herum und presste die Hände hinter seinen Kopf und wartete, aber keinen Augenblick später packten ihn die Polizisten, steckten ihn in Handschellen und er spürte wie ihn kräftige Arme packten und fortschleppten.
"Der Mann ist nicht tot," keuchte er. "Er hat mich überfallen und ich wusste mir nicht anders zu helfen, also hab ich ihn betäubt mit dieser Betäubungspistole".
Als John das sagte hätte er sich selbst beißen können. Was ist wenn die Fragen wo dein Waffenschein ist? Dachte John verzweifelt. Und genau wo er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, stellte der Kommisar auch schon genau diese Frage:
"Haben sie einen Waffenschein für diese Waffe?" fragte der Polizist.
"Den hab ich leider Zuhause vergessen. Tut mir leid" sagte John gespielt.
"Natürlich," antwortete der Polizist. "Das können sie versuchen dem Richter zu beweisen, ich werd sie erstmal hinter Gitter bringen, weil sie eine Person sichtbar verletzt haben.
"Aber der Mann ist nur betäubt, weiter nichts!" sagte John laut.
Er war ein wenig verwirrt. Sichtbare Spuren? Er hatte ihm nur einen Tritt gegeben und der war noch nicht mal sehr stark gewesen und eine Betäubung, die vielleicht mal eine Stunde hält, gilt jetzt schon als Mord? Viele Fragen türmten sich in Johns Gedanken und er wusste nicht so recht was er von der Aussage des Polizisten halten sollte.
"Darf ich Fragen was das für sichtbare Spuren waren?" fragte John vorsichtig nach, in der Hoffnung etwas genaueres herauszufinden. Der Polizist starrte ihn darauf fassungslos an und sagte etwas worauf John nicht gefasst gewesen war.
"Haben sie ihr Gedächtnis verloren? Der Mann dort in der Bar hat zahlreiche Stichwunden von einem Messer und wir werden schon beweisen können das sie das waren!".
Der Mann war verletzt gewesen? John hatte kein Blut gesehen und auch sonst hatte er einen eher gesunden Eindruck gemacht, nicht wie einer der kurz vor dem Sterben war.
Wie konnte es also sein, dass er solche Verletzungen in einem so gewaltigem Ausmaß hatte?
Was John viel mehr interessierte war, wer ihm diese Wunden zugefügt hatte und war dieser jemand auch hinter John her? Das galt es herauszufinden.
Da bin ich wieder und ich habe mich mal an eine neue Geschichte gesetzt. Ich hoffe sie gefällt euch. Diesmal ist sie in einem etwas längeren Format und etwas übersichtlicher als die letzten Geschichten. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und wäre euch sehr dankbar für Feedback
Kapitel 1 Der Überfall
Der Barkeeper füllte nach. Es war bereits Johns drittes Glas was er an diesem Abend trank und trotzdem fühlte er sich nicht betrunken. Er fühlte sich nicht mal wirklich beschwipst sosehr nahm ihn das woran er gerade dachte mit. Der Alkohol wollte bei ihm einfach nicht so recht funktionieren, obwohl er doch bei allen anderen wirkte, und das nur allzu gut wie bei seinem Nachbarn, der zusammengesunken auf dem Stuhl saß. Schon als Jugendlicher merkte John schnell das er nicht betrunken werden konnte. Das war am deutlichsten als seine Kameraden alle bewusstlos am Boden lagen und er immer noch stand und das nach fast zehn Gläsern Bier. Für ihn war das völlig normal geworden, trotzdem trank er nicht viel, auch wenn sein Körper den Alkohol komplett rausfilterte, war er sich nicht sicher ob er nicht doch etwas bewirken konnte, wenn er es übertrieb.
Als er sein Glas gerade leerte, klingelte es in seiner Tasche, was er mit einem Murren zur Kenntnis nahm und stellte das leere Glas auf den Tresen. Danach holte er, nun ein wenig gereizt, das Handy aus seiner Tasche und legte es sich an das Ohr.
"John Meysen?" meldete sich John am Apparat.
"Ich bins John! Pren! Wo treibst du dich mal wieder rum? Ich hoffe nicht da wo ich dich vermute, oder Kumpel?" sagte die Stimme aus dem Handy.
"Ja ich bin in der Bar" gab John zur Antwort zurück.
"Ich wusste es" sagte Pren enttäuscht. "Ich brauche dich hier, aber egal ich komme selbst vorbei".
"Nein warte...!" rief John, aber Pren hatte bereits aufgelegt.
"Na toll" sagte John wütend. "Der Typ ist ja schlimmer als ich dachte".
Der Abend sollte doch so schön enden, aber jetzt war sich John ganz sicher, dass es nicht so sein würde. Nicht nachdem Pren angerufen hatte und gesagt hatte das er ihn bräuchte. Immer wenn er das getan hatte, dann hatten sie Sachen erlebt, die ihnen niemand glauben würde, wenn sie davon erzählen würden. Es waren Ausflüge in unbekannte Gebiete, unbekannte Kulturen und oft auch unbekannte Gefahren, denen sie sich stellen mussten und die meisten hatten sie nur mit knapper Not überlebt.
Ihr letztes Abenteuer war nicht ganz so reibungslos abgelaufen wie sie sich es vorgestellt hatten.
Es sind Dinge passiert, die nicht hätten passieren dürfen, sie hätten erst gar nicht in die Nähe der goldenen Stadt kommen sollen und doch haben sie es getan. Sie waren dumm und naiv. Sie hatten tatsächlich geglaubt das Geheimnis lüften zu können, aber sie haben das Rätsel nicht lösen können.
John würde niemals vergessen wie Rose in die Tiefen stürzte und der Geheimgang für immer verschlossen blieb.
Der Tod von Rose ging ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Ständig sah er sie,nach seiner Hand greifend, in die Tiefe stürzen. Das letzte an das er sich noch erinnerte war, dass Pren ihn aus der Halle gezogen hatte, weil er sich nicht mehr bewegen konnte vor Schmerz. Kein körperlicher, sondern geistiger Natur. Seitdem war eine Woche vergangen und er, John, betrank sich täglich um den Vorfall irgendwie zu vergessen. Auch wenn es nichts half, glaubte er das er sie irgendwann mit Hilfe des Alkohols, vergessen würde. Vielleicht würde er eine neue kennen lernen, eine die Rose ähnlich ist.
"Eine wie Rose..." murmelte er vor sich hin.
Aber das war unmöglich. Niemand war sogut wie Rose es gewesen ist. Keiner war in der Lage sogut mit Menschen umzugehen wie sie es getan hatte. Ohne sie wären sie vielleicht nicht am Leben.
Plötzlich wurde John aus seinen Gedanken gerüttelt und er sah in das Gesicht eines Mannes, das aussah als ob jemand auf ihn eingeprügelt hätte. Es war ein Gesicht, das die meisten Schlägertypen trugen. Zumindest die ganz harten. Dieser hier besaß eine riesige Narbe die über sein rechtes Auge und seiner Wange ging. Sein Blick war eiskalt und ließ John ein wenig schaudern, trotzdem ließ er sich nicht von dem Typen sonderlich beeindrucken.
Der Mann hatte John am Kragen gepackt und ihn in die Luft gezerrt. John konnte fast nicht mehr atmen trotzdem schaute er den bulligen Mann genauso eiskalt an wie seinen Gegenüber.
"Gib mir dein Geld, du Hund!" brüllte er und rüttelte kräftiger an John.
Der hob nur die Hände und schüttelte den Kopf.
"Sorry Isch spresche nicht Deutsch" sagte John, in der Hoffnung den Grobian endlich loszuwerden.
"Du nicht verstehen Deutsch?" fragte der Typ sarkastisch.
John schüttelte den Kopf.
"I will your Money!" brüllte er und rüttelte wieder an ihm.
Sein Englisch ist nicht gerade das beste, dachte John und wartete ab was sein Gegner als nächstes tun würde. Der griff in seine Taschen und holte einige Centstücke heraus, die schienen ihn aber nicht sonderlich zu begeistern als er sie einsteckte und suchte weiter nach etwas wertvollem. Sein Blick blieb bei dem goldenen Ring, den John am Finger trug und zog ihn behutsam von seinem Finger ab. Die Gier konnte man förmlich in den Augen des Mannes lesen. Dieser Mensch würde für Geld und Schmuck sogar töten wenn es sein musste und das wusste John. Aber als er seinen Ring wegnehmen wollte, wurde John wütend und packte das Handgelenk des Mannes.
"Das, mein Freund hättest du lieber lassen sollen..." sagte John und trat dem Grobian in den Magen, was ihn kurz darauf zwang ihn loszulassen und seinen Bauch vor Schmerz zu halten.
John zog aus seiner Jacke eine kleine Pistole und richtete sie auf den Mann, der sich immer noch vor schmerzen krümmte.
"Ey Alter, nur wegen dem bisschen Kleingeld willst du mich direkt umbringen?" fragte der Mann ungläubig, schon fast panisch. "Die Kette ist bestimmt auch nicht viel wert und aus echtem Gold ist die eh nicht, Mann ?".
Die Situation hatte sich verändert. Zum Guten für John, der nun eindeutig am gewinnen war. Aber er hatte oft festgestellt das Töten, nicht die beste Lösung war. Das hatte ihm Rose mehrmals bewiesen. Man konnte einen Mann mit Worten genauso besiegen wie mit einer Waffe, aber bei dem, der vor John lag, war Reden nicht möglich. Eigentlich war er sich nicht sicher ob man mit diesem Kerl reden konnte, schließlich hatte der Mann ihn überfallen und wollte seine Wertsachen stehlen.
Schließlich beschloss John das zu tun, was er eigentlich vorgehabt hatte.
Er holte die Pistole raus, ignorierte die Bitten und Angebote des Mannes und drückte ab.
Ein leises Zischen ertönte und der Mann vor ihm sackte zusammen wie ein Sack Kartoffeln.
Es war kein Blut zu sehen, noch war eine schlimme Wunde zu erkennen, der Mann atmete sogar noch und sah aus als ob er schlafen würde. Die Pistole, die John benutze, war eine Betäubungspistole, eine, die ihm schon immer gute Dienste geleistet hat, besonders in Situationen wie diesen. Er hatte sie von Rose bekommen – seiner Verlobten. Bei den Gedanken an sie wurde ihm übel und er musste sich auf den Stuhl setzen.
Erst jetzt fiel ihm der Barkeeper auf oder eher gesagt sein Fehlen. Wo war er und hatte er etwas von dem Überfall mitbekommen? Das rote Warnlicht vor der Tür war ihm Antwort genug und er wusste jetzt auch wo der Barkeeper war und was er gemacht hatte. Wenn man bedenkt das John eine Waffe gezückt hatte und abgedrückt hatte, war es kein Wunder das er um sein Leben gefürchtet hat und sich Hilfe geholt hatte.
Die Polizisten stürmten das Gebäude und John sah sich zehn Polizisten gegenüberstehen, die ihre Waffen auf ihn richteten, jederzeit bereit abzudrücken, sollte er sich nur einen Meter weiter weg bewegen.
"Stehen bleiben," schrie einer aus der Gruppe. "Heben sie ihre Hände hinter den Kopf und drehen sich sich um!".
Das tat John. Er drehte sich herum und presste die Hände hinter seinen Kopf und wartete, aber keinen Augenblick später packten ihn die Polizisten, steckten ihn in Handschellen und er spürte wie ihn kräftige Arme packten und fortschleppten.
"Der Mann ist nicht tot," keuchte er. "Er hat mich überfallen und ich wusste mir nicht anders zu helfen, also hab ich ihn betäubt mit dieser Betäubungspistole".
Als John das sagte hätte er sich selbst beißen können. Was ist wenn die Fragen wo dein Waffenschein ist? Dachte John verzweifelt. Und genau wo er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, stellte der Kommisar auch schon genau diese Frage:
"Haben sie einen Waffenschein für diese Waffe?" fragte der Polizist.
"Den hab ich leider Zuhause vergessen. Tut mir leid" sagte John gespielt.
"Natürlich," antwortete der Polizist. "Das können sie versuchen dem Richter zu beweisen, ich werd sie erstmal hinter Gitter bringen, weil sie eine Person sichtbar verletzt haben.
"Aber der Mann ist nur betäubt, weiter nichts!" sagte John laut.
Er war ein wenig verwirrt. Sichtbare Spuren? Er hatte ihm nur einen Tritt gegeben und der war noch nicht mal sehr stark gewesen und eine Betäubung, die vielleicht mal eine Stunde hält, gilt jetzt schon als Mord? Viele Fragen türmten sich in Johns Gedanken und er wusste nicht so recht was er von der Aussage des Polizisten halten sollte.
"Darf ich Fragen was das für sichtbare Spuren waren?" fragte John vorsichtig nach, in der Hoffnung etwas genaueres herauszufinden. Der Polizist starrte ihn darauf fassungslos an und sagte etwas worauf John nicht gefasst gewesen war.
"Haben sie ihr Gedächtnis verloren? Der Mann dort in der Bar hat zahlreiche Stichwunden von einem Messer und wir werden schon beweisen können das sie das waren!".
Der Mann war verletzt gewesen? John hatte kein Blut gesehen und auch sonst hatte er einen eher gesunden Eindruck gemacht, nicht wie einer der kurz vor dem Sterben war.
Wie konnte es also sein, dass er solche Verletzungen in einem so gewaltigem Ausmaß hatte?
Was John viel mehr interessierte war, wer ihm diese Wunden zugefügt hatte und war dieser jemand auch hinter John her? Das galt es herauszufinden.