Ein kleiner Gedanke

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FanorilAsaeh
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Re: Ein kleiner Gedanke

Beitrag von FanorilAsaeh »

Graf von Tilly hat geschrieben:Ich kann dir mit keinen Emoticon der Welt beschreiben, wie ich gerade Grinsen musste, als ich das hier gelesen habe.
Sind dann ethische Gefühle überhaupt existent (ich weiß, eigentlich ist diese Formulierung extrem fragwürdig)
Ich muss sagen, dass ich diese Frage alles andere als fragwürdig finde, auch nicht in dieser Forumlierung. Meiner Ansicht nach muss man in einer Aufgeklärten Gesellschaft auch die Gesellschaft, ihre Regeln und ihre Grundlage hinterfragen dürfen. Ethische "Gefühle" (in Gänsefüßchen, weil ichs eig nicht auf Gefühle beschränken möchte^^) gehören da genauso dazu wie die sogenannten Tabus (ich liebe diese Wischiwaschi-Begriffe :P).
Wenn ich etwas als fragwürdig deklariere, heißt das ja eigentlich, dass ich es für würdig finde, hinterfragt zu werden. D.h. dein Einwand spricht mir aus der Seele :D.

Naja um zu deinem Grundgedanken zurückzukommen. Da stellt sich ja gar nicht die Frage nach einer Gesellschaft. In einer Welt, in der nur Ich als denkendes existiere, bin ich autonom; soll heißen, ich bin mir selbst Gesetzgeber. In der Konstruktion eines Skeptizisten ist das Subjekt selbst polemisch gesprochen ja in gewisser Weise Gott.

Das Problem ist ja: können wir diese Annahme vernünftigerweise machen?
Graf von Tilly hat geschrieben:
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Toeby
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Re: Ein kleiner Gedanke

Beitrag von Toeby »

Der Gedanke ist sicherlich interessant.

Mich erinnert er an die Frage, die sich die Physiker nach der Entdeckung der Quantenphysik gestellt haben:
Existiert der Mond, auch wenn niemand hinsieht?

Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt kann man auf üble Matrix-Theorien kommen.
Existiert überhaupt etwas von dem was ich wahrnehme oder nimmt es nur in dem Moment Gestalt an, in dem ich damit interagiere?

Ist Schrödingers Katze nun am Leben oder Tod? Oder gar wirklich beides?
Eigentlich möchte ich ja nur den lustigen Strich unter meinem Beitrag, also das hier nicht als Signatur auffassen.
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FanorilAsaeh
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Re: Ein kleiner Gedanke

Beitrag von FanorilAsaeh »

Naja selbst Matrix hat ja wohl oder übel eine reele Welt (hat der Film das!? :D), indem die Charaktere losgelöst von der Matrix existieren (in gewisser Weise Platons Höhlengleichnis). Doch eine Matrix-Theorie wie du sie so schön genannt hast, minimiert das Problem nicht, es verschiebt es nur. Selbst wenn ich mir vorstelle, dass es eine Matrix gibt und selbst wenn Morpheus mich daraus holt. Was lässt mich sicherstellen, dass die Welt in die ich nun eingetreten bin, keine zweite Matrix ist?

Und ich sehe die Wahrnehmung nicht als absoluten Garant, sondern eher das was man dann eventuell als Erinnerung benennen möchte (ob sie in diesem Zusammenhang existiert, ist eine andere Frage). Wenn ich weiß, dass vor einem Jahr dort ein Baum stand und er steht dort nun nicht mehr, ist er gefällt/zerstört worden oder hat er nie existiert?

Und vielen Dank erstmal, weil zugegebenermaßen bin ich auf Schrödingers Katze in dem Zusammenhang noch nicht gekommen; auch wenn es mir auf den ersten Blick recht unpassend erscheint, da sie ja eigentlich mit Aufenthaltswahrscheinlichkeiten von Teilchen (deren Wellenlänge in einem gewissen Rahmen liegt; nach de-Broglie habe ich ja sogar auch ich eine Wellenlänge und dementsprechend eine gewisse Aufenthaltswahrscheinlichkeit, die aber aufgrund meiner kleinen Wellenlänge in meinem Stuhl, in dem ich gerade sitze nahezu 100% beträgt) arbeitet.
In einer skeptischen Welt, in der nur Ich, das Denkende existiere und ich mir selbst Gesetzgeber bin (unbewegter Beweger, würde Aristoteles sagen) wäre selbst so eine Quantentheoretische Annahme irrelevant.

Aber, wo ich jetzt drüber nachdenke, wäre es denkbar möglich selbst in einer Welt, in der ich alles bestimme, ein Welt, die ich nur forme, eine Katze gleichsam als tot und lebendig zu benennen!? - Das ist wirklich interessant :D.
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